Infektionskrankheiten:Mittelamerika im Griff des Dengue-Fiebers

Infektionskrankheiten: In Honduras versuchen die Behörden die Mücken auszuräuchern (Archivbild vom Mai 2013).

In Honduras versuchen die Behörden die Mücken auszuräuchern (Archivbild vom Mai 2013).

(Foto: AFP)

Notstand in Honduras, Hunderttausende ausgeräucherter Häuser in Nicaragua: In mehreren Ländern Mittelamerikas breitet sich das Dengue-Fieber stark aus. Reisende sollten sich schützen.

Die neueste Meldung kommt aus Honduras: Vier weitere Menschen sind am Dengue-Fieber gestorben. Damit stieg die Zahl der Todesopfer auf 21, wie die Zeitung El Heraldo am Mittwoch unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden berichtete. In ganz Mittelamerika sind Medienberichten zufolge bislang 36 Menschen an der Infektion gestorben. Zehntausende sind erkrankt.

Honduras hatte wegen des Dengue-Ausbruchs bereits Ende Juli den nationalen Notstand ausgerufen. Costa Rica meldete die schwerste Epidemie seit zehn Jahren. In Nicaragua wurden rund 400.000 Häuser ausgeräuchert.

Momentan ist wegen der Regenzeit das Infektionsrisiko deutlich erhöht, warnt das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf. Die Krankheit wird durch die ägyptische und asiatische Tigermücke übertragen. Reisende nach Mittel- und Südamerika sollten sich daher vor Mücken schützen.

Wie Sie Mücken vertreiben

Die Insekten sind vorwiegend am Tag aktiv, insbesondere in der Morgen- und Abenddämmerung. Schutz vor den Stichen bieten Mückenschutzmittel mit dem Wirkstoff DEET. Er sollte mindestens eine Konzentration von 30 Prozent erreichen. Auch helle und und geschlossene Kleidung hält die Mücken auf Abstand. Nachts sind Moskitonetze über dem Schlafplatz ratsam. Eine Impfung gegen Dengue-Fieber existiert nicht.

Auch ein spezifisches Medikament gegen die Erkrankung gibt es nicht. Sie heilt bei gutem Verlauf von allein aus. Anzeichen der Erkrankung sind Fieber und starke Kopf- und Gliederschmerzen. Druckschmerz hinter dem Auge ist für eine Infektion typisch, oft kommt es auch zu einer flüchtigen Hautrötung. Obwohl Fieber und Schmerzen meist nach einer Woche abklingen, leiden die Patienten meist noch mehrere Wochen unter allgemeiner Abgeschlagenheit.

Bei schweren Krankheitsverläufen können das hämorrhagische Dengue-Fieber oder das Dengue-Schock-Syndrom auftreten, die beide zum Tode führen können. Die Sterblichkeitsrate bei Dengue-Fieber liegt bei etwa 2,5 Prozent.

Nach einer Erkrankung sind Betroffene dem CRM zufolge gegen den Virentyp, der sie befallen hat, immun. Stecken sie sich jedoch mit einer der drei anderen Variante des Virus ein weiteres Mal an, verläuft die Erkrankung meist sehr schwer.

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