Nick Brandts Bildband über Afrika:Aussterbende Wildnis

Seit er das Video zu Michael Jacksons "Earth Song" drehte, ist der Fotograf Nick Brandt von der afrikanischen Wildnis fasziniert - und von den Tieren, die dort leben. In einem neuen Bildband setzt der Brite den aussterbenden Arten ein Denkmal.

Von Carolin Gasteiger

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Seit Nick Brandt das Video zu Michael Jacksons "Earth Song" drehte, ist der Fotograf von der afrikanischen Wildnis fasziniert - und von den Tieren, die dort leben. In einem neuen Bildband, dem letzten einer Trilogie, setzt der Brite aussterbenden Arten ein Denkmal. Majestätisch blickt dieser Löwe über die afrikanische Steppe. Aber sein Dasein ist bedroht, das Dasein der afrikanischen Tierwelt überhaupt - vorwiegend durch den schrumpfenden Lebensraum und die Wilderei. Ein Thema, das den britischen Fotografen Nick Brandt nicht mehr loslässt und ihn zu provozierenden Bildern inspiriert.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Brandt zufolge sieht die Wirklichkeit nämlich so aus: Ein Löwe ist eher als Trophäe als lebend zu bewundern. Binnen 20 Jahren sei die Anzahl der Löwen um 75 Prozent gesunken, schreibt Brandt in seinem neuen Bildband "Across the Ravaged Land". Die Bilder daraus sind nun auch in einer Ausstellung in Berlin zu sehen.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Seit Brandt 1995 das Musikvideo zu Michael Jacksons "Earth Song" drehte, ist er vom Osten Afrikas und seinen Tieren fasziniert und immer wieder dorthin zurückgekehrt.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Auch eine gemeinnützige Organisation gründete der 47-Jährige: Seit 2010 kümmert sich die "Big Life Foundation" um den Schutz bedrohter Arten - wie Elefanten.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

In Anlehnung an eine von Brandt fotografierte Elefantenherde posieren diese Ranger seiner Organisation mit den Stoßzähnen der Tiere. Nach wie vor wird Elfenbein teuer gehandelt, für Wilderer ist es ein lukratives Geschäft.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Brandts Anklage wird umso deutlicher, als neben den anprangernden Aufnahmen unverfälschte Tierporträts stehen. Im Laufe der Jahre hat sich sein Blick auf Afrika verändert: "Heute betrachte ich die Natur dort mit mehr Trauer und Angst, weil es jedes Jahr weniger zu sehen gibt. Der Verlust vollzieht sich noch schneller als ich befürchtet habe", sagt der Brite in einem Interview mit Spiegel Online.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Die Freiheit der Tiere wird zunehmend eingeschränkt. Mit der stetig wachsenden Bevölkerug kommen sich umherziehende Elefanten oder Löwen und Menschen auf einmal gefährlich nah. Am Ende sind die Tiere dabei meist die Unterlegenen. Übrig bleiben traumatisierte Elefantenkälber, die ohne ihre Mütter nicht überleben können.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Viele der Schwarz-Weiß-Aufnahmen stammen aus dem Amboseli-Nationalpark, einem der ältesten Nationalparks in Kenia. Nach "On this Earth" (2005) und "A Shadow Falls" (2009) ist "Across the Ravaged Land" der letzte Teil von Brandts Buchtrilogie über Ostafrika.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Den von Kalk überzogenen Kadaver eines Fischadlers am Natronsee am Fuße des Vulkans Ol Doinyo stilisiert Brandt zu einem verdörrten Symbol vergangener Schönheit - und einem Appell an den Erhalt der afrikanischen Wildnis.

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(Foto: Nick Brandt/Camera Work)

Im Vorwort von "Quer durch wüstes Land" (so der deutsche Titel) schreibt Brandt, unter den Tieren Afrikas finde eine Apokalypse statt. Mit seinen Bildern fordert der Fotograf den Betrachter auf, diese nicht aus dem Blick zu verlieren. Nick Brandts Bildband ist unter dem Titel "Quer durch wüstes Land" im Knesebeck-Verlag erschienen (68 Euro). Die Bilder sind von 19. Oktober bis 30. November in der Galerie Camera Work in Berlin zu sehen.

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