Sanierungskonzept für Suhrkamp-Verlag:Barlach legt Beschwerde ein

Kurz vor Ablauf der Frist hat sich Mitgesellschafter Hans Barlach gegen das Sanierungskonzept für den Suhrkamp-Verlag quer gelegt. Somit ist die Umwandlung des Traditionshauses in eine Aktiengesellschaft zumindest aufgeschoben.

Suhrkamp-Mitgesellschafter Hans Barlach hat sofortige Beschwerde gegen das gerichtlich genehmigte Sanierungskonzept für den Verlag eingelegt. Das teilten der Verwaltungsratspräsident von Barlachs Schweizer Medienholding, Rechtsanwalt Carl Ulrich Mayer, und Suhrkamp-Sprecherin Tanja Postpischil übereinstimmend mit.

Der insolvente Suhrkamp Verlag hatte auf eine rasche Umsetzung seines Sanierungskonzepts gehofft, das das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg am 15. Januar gebilligt hatte.

Der Sanierungsplan sieht vor, das traditionsreiche Haus von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umzuwandeln. Ulla Unseld-Berkéwicz will damit den jahrelangen Machtkampf mit Barlach beenden und ihn weitgehend entmachten. Sie ist über ihre Familienstiftung mit 61 Prozent am Verlag beteiligt, der Hamburger Medienunternehmer Barlach hält über seine Medienholding 39 Prozent.

Nun wird das Landgericht über die Beschwerde Barlachs entscheiden müssen. In Bezug auf diese Möglichkeit hatte der gerichtlich bestellte Sachwalter Rolf Rattunde bereits Mitte Januar vermutet, ein entsprechender Vorgang könne nochmals einige Wochen dauern. Hätte Barlach auf einen Widerspruch verzichtet, wäre der Insolvenzplan nach der zweiwöchigen Beschwerdefrist automatisch rechtskräftig geworden.

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