Nach Anschlägen von Paris:Neun Verdächtige in Belgien festgenommen

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  • Bei Razzien in Brüssel nimmt die Polizei neun Personen fest. Die Aktion steht in Zusammenhang mit den Anschlägen in Paris.
  • Sieben Verdächtige stammen aus dem Umfeld des Selbstmordattentäters Bilal Hadfi.
  • Die belgische Regierung kündigt an, ihre Anti-Terror-Maßnahmen zu verschärfen.

Alle Festnahmen stehen in Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen

Bei Razzien im Zusammenhang mit den Terroranschlägen von Paris sind in Belgien neun Verdächtige festgenommen worden. Das teilte die belgische Staatsanwaltschaft mit. Sieben Festgenommene stammten demnach aus dem Umfeld des Franzosen Bilal Hadfi, der zeitweise in Brüssel gelebt und sich am Freitag vor einer Woche in Paris in die Luft gesprengt hatte. Die beiden anderen Festnahmen stünden in einem weiteren Zusammenhang mit den Pariser Anschlägen. Welcher Zusammenhang das ist, blieb zunächst unklar.

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Die Spur vieler Dschihadisten führt in den Brüsseler Vorort Molenbeek. Nun gingen seine Bewohner auf die Straße - auch der Bruder eines Selbstmordattentäters von Paris zeigt sein Mitgefühl.

Unterdessen hat die belgische Regierung ein umfangreiches Anti-Terror-Paket angekündigt. Man wolle zusätzliche 400 Millionen Euro ausgeben, kündigte Ministerpräsident Charles Michel an.

In einer Rede vor Abgeordneten drang der Regierungschef unter anderem auf eine Verfassungsänderung, nach der Terrorverdächtige länger ohne Anklage festgehalten werden könnten. Auch will er mehr Sicherheitskräfte einsetzen. Darüber hinaus soll mehr getan werden, um die Verbreitung von Hassbotschaften zu unterbinden.

"Alle demokratischen Kräfte müssen zusammenwirken, um unsere Sicherheit zu stärken", sagte Michel. Er sprach sich auch für eine internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror aus. Belgien diente einigen der Pariser Attentäter offenbar als Stützpunkt. Auch soll ein Belgier, der Dschihadist Abdelhamid Abaaoud, Drahtzieher der Anschläge sein, die in Paris 129 Menschen das Leben kosteten.

Die Razzien am Donnerstag richteten sich offenbar gegen das Umfeld des Franzosen Bilal Hadfi, der zeitweise in Brüssel gelebt und sich am Freitag vor einer Woche vor dem Stade de France in Paris in die Luft gesprengt hatte. Durchsuchungen gab es nach Angaben aus Justizkreisen in der Brüsseler Hauptstadtgemeinde Molenbeek und anderen Orten rund um die belgische Hauptstadt.

© Süddeutsche.de/AP/Reuters/ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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