Somalischer Pirat in Deutschland:Unfreiheit als Chance

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Etwa 200 Männer waren an der Entführung der "Marida Marguerite" beteiligt. Die einzelnen Anteile am Lösegeld dokumentierten die Piraten in einem Notizbuch.

(Foto: Illustration: Gipi)

Im Mai 2010 entführen somalische Piraten einen Tanker einer deutschen Reederei. Drei Jahre später wird in Deutschland ein somalischer Flüchtling verhaftet: Er soll einer der Entführer gewesen sein.

Von Christoph Cadenbach, SZ-Magazin

In der Justizvollzugsanstalt Oldenburg in Haus B, Ebene 2, leben Betrüger, Schläger, Drogendealer und ein Mann, den sie hier "Pirat" nennen, auch wenn er diesen Spitznamen nicht mag. Farax Maxamed Salaax, geboren in Boosaaso, Somalia, hat tatsächlich dabei geholfen, ein Tankschiff in den Gewässern am Horn von Afrika zu entführen. Acht Monate lang war die Crew der "Marida Marguerite", 22 Seeleute, den Piraten ausgeliefert. "Es war das erste Schiff, auf dem gefoltert wurde. Das hatte eine besondere Qualität. Normalerweise achten die Piraten auf ihren Schatz", sagt einer der Polizisten, die in diesem Fall ermittelt haben. In der JVA Oldenburg versucht Salaax nun, einen besseren Eindruck zu machen.

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