Die Geschichte des Anstich-Fasses:Die Ruhe vor dem Rausch

Die Geschichte des Anstich-Fasses: Das Fass Nummer 27117, eines der beiden letzten 200-Liter-Holzfässer des Spatenbräu, dient nur einem Zweck: zur Wiesn angestochen zu werden.

Das Fass Nummer 27117, eines der beiden letzten 200-Liter-Holzfässer des Spatenbräu, dient nur einem Zweck: zur Wiesn angestochen zu werden.

(Foto: Julian Baumann)

An diesem Samstag wird der Münchner Oberbürgermeister wieder das Oktoberfest eröffnen - und Millionen schauen zu. Stets im Rampenlicht und doch unbekannt: das uralte Anstich-Fass. Das Porträt eines hölzernen Heiligtums

Von Roland Schulz, SZ-Magazin

Tief unter München, in einem Kellergeschoss am Marsfeld, das sich in ein weitläufiges Wirrwarr von Gewölben und Gängen verzweigt, liegt ein ausgedienter Gärkeller, den alte Brauer als Keller 17 kennen. Die Luft ist kalt und klamm dort unten, fast acht Meter unter den Straßen der Stadt. Die Kette der Deckenlampen taucht den Keller in ein dumpfes Licht. Auf einem Geläuf von Eisenbahnschienen stehen hölzerne Gärbottiche, an der Wand gegenüber lagern mannshohe Mutterfässer, alle leer. In einer Ecke eine Euro-Palette. Darauf zwei Holzfässer. Sie sind die Einzigen in diesem Keller voller Krempel, die noch im Einsatz sind - ein einziges Mal im Jahr, immer am ersten Tag der Wiesn, wenn der Oberbürgermeister das erste Fass anzapft und damit das Oktoberfest eröffnet.

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