Bei einem Feuer in einem Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses im rheinland-pfälzischen Lambrecht sind fünf Menschen ums Leben gekommen. "Es sind noch nicht alle identifiziert", sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Informationen zu den Toten konnte er noch nicht geben. Es seien allerdings keine Kinder dabei. Zu Gerüchten am Brandort, es handele sich um polnische Staatsbürger, erklärte die Staatsanwaltschaft, dies sei "reine Spekulation". Lambrecht liegt im Pfälzerwald zwischen Kaiserslautern und Speyer.
Das Feuer war am Donnerstag gegen 23.30 Uhr ausgebrochen, wie die Staatsanwaltschaft Frankenthal und das Polizeipräsidium Rheinpfalz mitteilten. Noch sei die Ursache für den Brand unklar. Ersten Untersuchungen zufolge gibt es keine Hinweise auf eine Einwirkung von außen, teilte die Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Es sei anzunehmen, dass das Feuer auf einen technischen Defekt oder auf Fahrlässigkeit zurückzuführen sei.
Der Brand sei von Bewohnern aus dem Haus gemeldet worden, sagte der Polizeisprecher. Die anderen Wohnungen seien geräumt worden. Verletzungen hätten die übrigen Bewohner nicht erlitten. "Aktuell laufen noch Nachlöscharbeiten", sagte der Sprecher am frühen Freitagmorgen. Die Ermittlungen zur Brandursache werden sich wegen der großen Menge an Löschschaum hinziehen, das Ergebnis könnte erst in ein paar Tagen feststehen. Die Höhe des Sachschadens liegt den Angaben zufolge bei mehreren hunderttausend Euro.
In den vergangenen Jahren gab es mehrere Fälle, die bundesweit für Aufsehen sorgten: Im Oktober 2015 kamen bei einem Brand in einer Dachgeschosswohnung in Pforzheim in Baden-Württemberg vier Bewohner ums Leben - vermutlich durch den falschen Umgang mit einem Heizstrahler. Im März 2013 starben bei einem Wohnungsbrand in Backnang in Baden-Württemberg eine Frau und sieben ihrer Kinder im Alter von 6 Monaten bis 17 Jahren. Auch in diesem Fall verursachten die Hausbewohner das Feuer nach Ansicht der Ermittler versehentlich selbst.
