Klima:Bund und Länder erzielen Durchbruch bei Klimapaket

'Green Deal' für ein klimafreundliches Europa

Der CO₂-Preis im Verkehr und bei Gebäuden soll zum 1. Januar 2021 mit 25 Euro pro Tonne starten.

(Foto: Julian Stratenschulte/dpa)
  • In den Vermittlungen zum Klimapaket haben sich Bund und Länder auf einen CO₂-Preis von 25 Euro ab 2021 geeinigt.
  • Über eine Senkung der EEG-Umlage sollen die Bürger im Gegenzug entlastet werden.
  • Im Rahmen des Klimapakets sollen die Länder von 2021 bis 2024 insgesamt 1,5 Milliarden Euro an Ausgleichszahlungen erhalten.

Vertreter von Bund und Ländern haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einen Durchbruch bei den komplizierten Vermittlungsverhandlungen über das Klimapaket der Bundesregierung erreicht. Demnach soll der CO₂-Preis zum 1. Januar 2021 mit 25 Euro statt mit den bislang geplanten zehn Euro starten. Damit sei auch der Weg für die Senkung der Mehrwertsteuer bei der Bahn zum 1. Januar 2020 frei, hieß es. Das gesamte Klimapaket könne nun an diesem Freitag wie geplant vom Bundesrat verabschiedet werden.

Die gesamten Einnahmen aus dem höheren CO₂-Preis sollen zur Senkung der EEG-Umlage verwendet und so den Bürgern zurückgegeben werden, erfuhr die dpa weiter. Zudem habe die Runde eine Einigung über das Bund-Länder-Finanztableau erreicht. Die Länder sollen demnach für den Zeitraum von 2021 bis 2024 insgesamt 1,5 Milliarden Euro als Ausgleich erhalten. Damit sei eine faire Einnahmenverteilung zwischen Bund und Ländern erreicht, hieß es. Die Einigung sieht demnach zudem vor, dass die ab dem 21. Kilometer geltende Pauschale für Fernpendler von 2024 an von fünf auf acht Cent pro Kilometer erhöht wird.

An der Bund-Länder-Runde, die bis zum frühen Montagmorgen gegen 1.30 Uhr getagt habe, nahmen demnach unter anderem die Ministerpräsidenten Manuela Schwesig (SPD, Mecklenburg-Vorpommern), Stephan Weil (SPD, Niedersachsen), Volker Bouffier (CDU, Hessen), Markus Söder (CSU, Bayern), Armin Laschet (CDU, NRW) sowie Winfried Kretschmann (Grüne, Baden-Württemberg) teil. Zudem waren demnach Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) und für die Grünen Fraktionschef Anton Hofreiter beteiligt.

Mehrwertsteuerentlastung bei der Bahn soll schon zum 1. Januar kommen

Die Grünen wollten nach diesen Informationen eine Anhebung der Pendlerpauschale nicht mitmachen, falls der CO₂-Preis nicht angehoben werde. Für die Union und die SPD sei der Punkt Pendlerpauschale jedoch extrem wichtig gewesen.

Die von Bund und Ländern eingesetzte Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses soll nach dem Durchbruch an diesem Montag um 11.00 Uhr erneut zusammenkommen. Am Mittwoch werde der gesamte Ausschuss dann erneut tagen. Eine abschließende Einigung bis zu diesem Mittwoch war nötig, damit die offenen Teile des Klimapakets noch im Bundestag und dann am Freitag abschließend im Bundesrat beschlossen werden können. Nur so kann die Mehrwertsteuerentlastung bei der Bahn wie geplant zum 1. Januar wirksam werden. Eine mögliche Mehrwertsteuersenkung auch bei Fernbussen ist dagegen noch offen.

Mit dem Durchbruch der Bund-Länder-Vertreter seien nun die Kernfragen gelöst, so dass dem nichts mehr entgegenstehe, hieß es. In der Arbeitsgruppe werde nun noch über weitere Randdetails verhandelt. Nach diesen Informationen sollte das SPD-Präsidium noch am Montagmorgen von dem Ergebnis der nächtlichen Verhandlungen informiert werden.

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