Medienbildung:Die SZ geht in Schulen, Betriebe und Unis

Unterhaltsame und lehrreiche Videos für alle, die mehr über Medien wissen wollen.

Von Klaus Ott und Tom Soyer

Medienbildung wird immer wichtiger. Vor allem, aber nicht nur, für junge Menschen. Die Süddeutsche Zeitung hat sich vorgenommen, den eigenen Journalismus so breit wie möglich in die Gesellschaft hinein zu tragen. Um Lust aufs Lesen zu machen, aufs Diskutieren, auf Bildung. Damit möglichst viele Leute sich möglichst gut informieren und auf dieser Basis miteinander ins Gespräch kommen.

Deshalb gehen viele Journalistinnen und Journalisten der SZ so oft wie nur möglich in Schulen, in Betriebe, in Unis, in Stadtbibliotheken und an viele andere Orte. Oder laden zu Lesercafés und anderen Veranstaltungen ein. Um zu erklären, wie wir recherchieren und redigieren, wie wir unsere Informationen prüfen, wie wir Nachrichten auswählen, wie wir entscheiden, was wie veröffentlicht wird, und was nicht.

Das zu erklären, wird immer wichtiger in einer Zeit, in der extreme Kräfte weltweit und auch in Deutschland die Pressefreiheit angreifen. Aber ohne Pressefreiheit gibt es keine freie Meinungsbildung und keine Demokratie.

SZ-Journalisten erzählen, wie sie arbeiten

SZ-Journalisten können aber nicht überall sein. Deshalb bieten wir auf dieser Seite kostenlos Videos zum Herunterladen an, mit dem Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht arbeiten können. Aber auch Betriebe, Universitäten, Bibliotheken, Volkshochschulen und andere Organisationen können die Videos für die Aus- und Weiterbildung nutzen.

In den kurzweiligen und informativen Videos erzählen neun Journalistinnen und Journalisten der Süddeutschen Zeitung von ihrer Arbeit. Darf ein Sportreporter ein Bäuchlein haben? Wie cool müssen Gerichtsreporterinnen sein und wo gibt es blinde Flecke in unserer Gesellschaft? Wie entsteht eigentlich eine Zeitung?

Die Videos gibt es in zwei Versionen; von zwei und fünf Minuten Länge. Produziert worden sind sie von der Mediaschool Bayern, bei der sich die SZ herzlich bedankt, im Sommer 2019.

Die Interviews hat Yvonne-Christin Holzwart von der Mediaschool Bayern geführt, die für die SZ und die Mediaschool bereits ein ebenfalls auf Video aufgenommenes Werkstattgespräch mit zwei SZ-Reportern an der Berufsschule Wasserburg moderiert hat.

Video 1: SZ-Gerichtsreporterin Annette Ramelsberger über ihre Arbeit bei Gericht

Annette Ramelsberger erzählt, wie sie als Journalistin auch bei ergreifenden Szenen kühl bleiben muss. Wie schrecklich der Urteilstag im NSU-Prozess für die Opfer war. Und wie Reporter für die Öffentlichkeit in verständlichen Worten das übersetzen, was hinter den Mauern der Justiz geschieht.

Wie man die schwierigen Formulierungen der Juristen verständlich macht - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 2: Nicolas Richter, Leiter des SZ-Investigativressorts, über die Enthüllung von Skandalen

Die SZ hat schon viele Skandale aufgedeckt, zuletzt bei der Ibiza-Affäre in Österreich. "Wir graben tiefer", sagt Nicolas Richter und erzählt, wie die SZ an geheime Informationen kommt. Er sagt, dass handwerkliche Regeln wichtig sind. Und dass vermeintliche Geschichten, die am Ende doch keine sind, auch mal im Papierkorb landen.

Wie man einen Skandal ans Tageslicht bringt - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 3: SZ-Reporterin Vivien Timmler über Wirtschaftsjournalismus, der für alle wichtig ist

Wirtschaftsjournalismus bedeutet, lebensnahe Geschichten zu erzählen, die für jeden einzelnen wichtig sind, sagt Vivien Timmler. Zum Beispiel: Welche Auswirkungen hat Künstliche Intelligenz auf Arbeitsplätze? Vivien Timmler erklärt auch, warum es für Journalisten wichtig ist, immer alles zu hinterfragen.

Wie Wirtschaftsreporter aus trockenen Zahlen spannende Geschichten machen - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 4: SZ-Reporter Paul-Anton Krüger über seine Arbeit in Krisen- und Kriegsregionen

Man hält sich von den Waffen fern und versucht zu verstehen, was passiert, sagt Paul-Anton Krüger. Er war im irakischen Mossul, nachdem dort bei einem Luftangriff mehr als 100 Menschen umgekommen waren. Als Paul-Anton Krüger dort recherchierte, wurde immer noch gekämpft. "Das ist laut, es rumst, es vibriert. Das ist kein Computerspiel."

Über die schwerige Berichterstattung aus Krisengebieten - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 5: Sonja Zekri, Leiterin des SZ-Feuilletons, über Kulturberichterstattung und andere Meinungen

Kultur im engeren Sinne, das bedeutet: Bücher, Kino, Musik, Ausstellungen, neue Serien auf Netflix. Sonja Zekri erzählt, dass das SZ-Feuilleton aber auch gesellschaftspolitisch wichtige Themen wie Klimawandel, Rechtsruck oder Gender-Debatten aufgreift. Und dass sie als Ressortleiterin natürlich respektiert, wenn eine Kollegin bei einer Kritik über eine Premiere ganz anderer Meinung ist. "Dann würde ich nie hingehen und ihr sagen, das musst Du jetzt anders schreiben."

Welche Themen für das SZ-Feuilleton relevant sind - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 6: SZ-Sportreporter Benedikt Warmbrunn über Geschichten, die mehr sagen, als das Fernsehen zeigt

Wie sportlich muss eigentlich ein Sportreporter sein? "Er sollte zumindest so sportlich sein, dass er im Stadion die Treppen hochkommt ... Man kann auch ein kleines Bäuchlein haben", sagt SZ-Sportreporter Benedikt Warmbrunn. Vor allem aber erklärt er, was spannenden Sportjournalismus ausmacht: Einen Blick, der weiter geht als im Fernsehen. Warum etwa ein Spieler gerade so gut ist, dass er vier Tore schießt. Und noch etwas sagt Benedikt Warmbrunn: Dass die kritische Berichterstattung wichtiger ist als die Nähe zum Lieblingsverein. Bei ihm ist das der VfB Stuttgart. Wenn Benedikt Warmbrunn über den VfB schreibt, dann "geht es um mehr als meine Begeisterung" für diesen Verein.

Was Sportjournalismus ausmacht - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 7: Laura Terberl erklärt, warum die SZ jetzt auch Podcasts macht und warum das wichtig ist

Journalismus und Journalisten sollen nahbar sein, und deshalb macht die SZ wie viele andere Medien jetzt auch Podcast, sprich Radio im Internet. Laura Terberl von der SZ-Podcast-Redaktion erzählt in ihrem Video, warum Audio so wichtig ist. Weil die vielen engagierten Reporterinnen und Reporter der SZ dort hörbar sind; weil sie dort nicht nur ihre Geschichten erzählen, sondern auch die Geschichten hinter den Geschichten: Wie das alles entsteht. Laura Terberl schildert auch, wie begeistert viele Leser darüber sind, dass sie ihre Autoren nun auch hören können.

Warum das gesprochene Wort auch bei einer Zeitung wichtig ist - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 8: SZ-Chefredakteur Wolfgang Krach erzählt, wie tagtäglich die Zeitung entsteht

Mehr als den halben Tag verbringt Chefredakteur Wolfgang Krach in der SZ. Er findet es "unglaublich aufregend", zusammen mit mehreren hundert Kolleginnen und Kollegen jeden Tag aufs Neue eine Zeitung zu gestalten, die "den Stand der Welt wiedergibt; das muss unser Anspruch sein." Zu diesem Anspruch gehört auch, schneller als früher zu sein und alle elektronischen Kanäle zu bedienen, von der digitalen Ausgabe bis hin zu Smartphones und Tablets. Und dabei zugleich auch hintergründiger zu sein. Mit investigativen Geschichten, und mit viel Einordnung. Die Orientierung sei für die Leserinnen und Leser "wichtiger geworden in diesem unglaublichen Nachrichtenstrom", sagt Wolfgang Krach.

Vom spannenden Job, täglich eine Zeitung zu machen - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

Video 9: SZ-Nachrichtenchefin Iris Mayer erklärt, warum Schnelligkeit alleine kein Wert ist

In der heutigen Medienwelt dreht sich das Nachrichten-Rad immer schneller. "Breaking News" lautet oftmals das Schlagwort. Aber Schnelligkeit alleine ist kein Wert an sich, wie die SZ-Nachrichtenchefin Iris Mayer erklärt. Viel wichtiger ist, dass die Informationen korrekt sind, und dass das Geschehen verlässlich eingeordnet wird. Von den SZ-Journalisten in aller Welt, die Zusammenhänge und Hintergründe erklären. Wie das alles gleichermaßen schnell und verlässlich funktioniert, schildert Iris Mayer.

Warum die Richtigkeit einer Nachricht wichtiger ist als das Tempo - die lange Version des Videos sehen Sie hier.

SZ-Werkstattgespräche: Schüler fragen, Journalisten antworten

Die Süddeutsche Zeitung hat in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildungsarbeit und der Mediaschool Bayern ein im März 2019 in der Berufsschule Wasserburg geführtes Werkstattgespräch aufgezeichnet. Der Filmtrailer gibt einen Eindruck, wie Journalistenbesuche in Schulklassen ablaufen und welchen Beitrag sie zur Medienbildung leisten.

Die von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und zahlreichen weiteren Partnern (darunter viele Medienunternehmen) getragene Mediaschool ermöglicht jungen Menschen erste Erfahrungen in Audio- und Videojournalismus und Produktion wie auch im Umgang mit Online-Medien und Social-Media-Plattformen. Daneben ist die medienpädagogisch begleitete Programmarbeit einzelner angegliederter Jugendredaktionen fester Bestandteil der Mediaschool, einem seit Jahren engagierten und bewährten Partner der SZ.

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