Drogenbosse wollen Rache:Drogenkartell attackiert Polizei

Blutige Vergeltung: Nachdem die mexikanische Polizei einen Drogenboss der "La Familia" verhaftet hatte, schlagen die Dealer mit Granaten und großkalibrigen Waffen zurück.

Sie haben sich grausam dafür gerächt, dass die Polizei einen ihrer Anführer verhaftet hat. Das mexikanische Drogenkartell "La Familia" hatte im Oktober 2006 auf sich aufmerksam gemacht, als Unbekannte in eine Bar kamen und fünf abgetrennte Köpfe mit beigefügter Botschaft auf die Tanzfläche warfen. Am Wochenende haben Mitglieder des Kartells jetzt in einer beispiellosen Offensive drei Polizeibeamte getötet und 18 weitere verletzt.

Drogenbosse wollen Rache: Er ist der Grund für die blutige Rache des Drogenkartells "La Familia": Arnoldo Rueda. Weil er verhaftet wurde, mussten drei Polizisten sterben.

Er ist der Grund für die blutige Rache des Drogenkartells "La Familia": Arnoldo Rueda. Weil er verhaftet wurde, mussten drei Polizisten sterben.

(Foto: Foto: dpa)

Der Grund: Die Polizisten hatten Arnoldo Rueda, die mutmaßliche Nummer Zwei des Kartells "La Familia" inhaftiert. Mitglieder der Drogenbande im westlichen mexikanischen Bundesstaat Michoacán haben daraufhin am Samstag sechs und am Sonntag zwei weitere Wachen der Bundespolizei angegriffen, erklärte die Polizei. Dabei seien drei Polizisten getötet und 18 weitere verletzt worden. Auch ein Bandenmitglied wurde nach Polizeiangaben getötet. Die Angreifer hätten großkalibrige Waffen benutzt und Granaten abgefeuert. Zwei ähnliche Angriffe wurden aus dem benachbarten Bundesstaat Guerrero gemeldet.

Die "Familia" habe die Angriffe wahrscheinlich verübt, weil Ruedas Inhaftierung das Drogenkartell zu zersetzen drohe, sagte der örtliche Chef der Bundespolizei, Rodolfo Cruz, bei einer Pressekonferenz.

Die Regierung von Mexikos Staatschef Felipe Calderón führt seit Ende 2006 mit 36.000 Polizisten und Soldaten eine Offensive gegen die Drogenkartelle im Land, die miteinander um die Kontrolle über die lukrativen Drogen-Schmuggelrouten in die USA konkurrieren. In dem Drogenkrieg wurden seit vergangenem Jahr 7700 Menschen getötet.

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