China:Explosion in Bergwerk - Kumpel verschüttet

Die Welt feiert die Rettung der chilenischen Bergleute - doch die gefährlichsten Bergwerke des Planeten stehen nach wie vor in China: Dort wurden jetzt wieder 20 Kumpel getötet und 17 verschüttet. Auch in Südamerika gab es zwei Minenunglücke.

Trotz des Happy Ends von San José: Das Drama der chilenischen Bergleute zeigt, wie gefährlich viele Kohleschächte weltweit sind. Jetzt sind mehr als 30 Kumpel in China eingeschlossen. Sie steckten nach einer Gasexplosion unter Tage fest, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag. Unbestätigten Quellen zufolge sollen bei dem Unglück sollen auch Kumpel ums Leben gekommen sein. Ein Rettungseinsatz sei im Gange.

Die Zeche liegt in der zentralchinesischen Provinz Henan. Weitere Einzelheiten gab es zunächst nicht. Erst im April waren nach einem schweren Grubenunglück in Nordchina 115 Bergleute acht Tage später lebend gerettet worden.

Die Bergwerke in China gelten als die gefährlichsten der Welt. Vor allem kleinere Zechen halten sich aus Kostengründen oft nicht an die Sicherheitsvorschriften. Obwohl die Regierung wiederholt angekündigt hat, gefährliche Minen zu schließen, ereignen sich immer wieder schwere Unglücke. In den zahlreichen illegalen Minen werden die Regeln sowieso missachtet. Im vergangenen Jahr starben in chinesischen Kohlebergwerken nach offiziellen Angaben mehr als 2600 Menschen. Die tatsächlichen Zahlen dürften allerdings noch deutlich höher liegen.

Auch in Südamerika ist der Zustand mancher Minen unsicher, nicht nur in Chile: Am Freitag ereigneten sich gleich zwei Unglücke: In der Provinz El Oro im Südwesten Ecuadors wurden vier Arbeiter verschüttet. Sie hielten sich in einer Goldmine in einer Tiefe von 150 Metern auf, als ein Stollen einstürzte. Rettungskräfte versuchten, zu den Verschütteten vorzudringen, unklar war aber, ob diese überhaupt noch am Leben waren, da es kein Kommunikationssystem in der Mine gibt, über das Helfer Kontakt mit den Kumnpeln aufnehmen könnten. Der Koordinator der Rettungsarbeiten sagte, die Rettungskräfte würden sich auf zwei Wegen zu den Bergleuten vorarbeiten.

In Ecuadors Nachbarland Kolumbien sitzen zwei Minenarbeiter fest - wenn sie überhaupt noch am Leben sind: Drei Kumpel brachten sich beim Einsurz des Bergweks rechtzeitig in Sicherheit und berichteten, dass mindestens zwei ihrer Kollegen eingeschlossen seien. 70 Retter suchen nach den beiden.

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