FDP: Daniel Bahr:Plädoyer für Ponys

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Der designierte nordrhein-westfälische FDP-Chef Daniel Bahr tadelt die eigene Partei - neben dem "Zugpferd" Westerwelle sollten endlich auch andere Politiker sichtbar werden. Denn die Liberalen sollen wieder netter wirken.

Zu sehr Parteichef und zu wenig Außenminister: Guido Westerwelle wird immer wieder vorgeworfen, zu sehr Parteipolitiker zu sein. Dass er zudem das einzige Gesicht in der ersten Reihe der Liberalen ist, kritisiert ein Kollege aus dem Bundesgesundheitsministerium: Der designierte Landesvorsitzende der FDP in Nordrhein-Westfalen, Daniel Bahr. Westerwelle gelingt vor allem eines nicht, findet Bahr: Sympathien zu erzeugen.

Staatssekretär Daniel Bahr bewirbt sich als einziger Kadidat für den Posten des nordrhein-westfälischen FDPL-andesvorsitzenden. (Foto: dpa)

Er sieht die Partei personell zu sehr auf den Bundesvorsitzenden konzentriert. Die FDP müsse ihre anderen Persönlichkeiten stärker als bisher herausstellen, sagte der 34-Jährige nach einem Besuch der FDP-Landtagsfraktion in Düsseldorf.

"Ein Zugpferd statt vier Ponys" sei im zurückliegenden Bundestagswahlkampf und in Oppositionszeiten zwar nicht verkehrt gewesen, doch müssten jetzt auch andere Personen "wahrgenommen" werden. Bahr kündigte an, er werde sich als Landesvorsitzender für eine "Mannschaftsleistung" seiner Partei einsetzen. Dazu gehöre auch, dass die Liberalen "sympathischer rüberkommen" als es bislang nach seinem Eindruck der Fall sei. Auch müssten sich die Liberalen inhaltlich breiter aufstellen.

Einziger Kandidat

Sein Regierungsamt als Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium sieht er als "strategischen Vorteil" für seine neue Aufgabe als FDP-Landeschef. Er habe damit "große Chancen", NRW-Interessen in Berlin zu vertreten.

Bahr soll auf einem Sonderparteitag der nordrhein-westfälischen FDP am 27. November in Dortmund zum Nachfolger von Andreas Pinkwart gewählt werden, der aus der Politik ausscheidet, um im April 2011 die Leitung der Handelshochschule Leipzig zu übernehmen.

Die zuvor ebenfalls als Kandidaten gehandelte FDP-Landesvize Gisela Piltz und der FDP-Europaabgeordnete Alexander Graf Lambsdorff treten nicht an und unterstützen die Kandidatur Bahrs. Auch die FDP-Landtagsfraktion steht nach Worten ihres Vorsitzenden Gerhard Papke "geschlossen" hinter Bahr.

© sueddeutsche.de/dapd/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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