Leoparden-Adventskränze mit Schweini:Etwas ... Besonderes

Sabine Brandner, die Mutter von Bastian Schweinsteigers Freundin, führt ihre Leoparden-Adventskränze vor. Da darf der Bayern-Spieler nicht fehlen.

Philipp Crone

Das Komische ist: Überall stehen Adventskerzen, Kränze, Kekse, aber es riecht nicht nach süßer vorweihnachtlicher Glühweinseeligkeit und Tannenzweigen, sondern nach - nichts. Aber das ist bei genauem Hinsehen auch kein Wunder. Die Adventskränze sind aus geruchfreiem Material. Da steht zum Beispiel einer, der mit künstlichem Leopardenfell umwickelt ist, ein anderer aus Plastikeiswürfeln, der nächste aus Schneebällen.

Leoparden-Adventskränze mit Schweini: Nieten, Lack und Leder zur Weihnachtszeit - Sarah Brandner (links) mit Mutter Sabine und Freund Bastian Schweinsteiger.

Nieten, Lack und Leder zur Weihnachtszeit - Sarah Brandner (links) mit Mutter Sabine und Freund Bastian Schweinsteiger.

(Foto: Robert Haas)

Ein solcher ziert auch Bastian Schweinsteigers Wohnung, "schon seit zwei Jahren", erzählt die Gastgeberin bei ihrer Vernissage im Kleidergeschäft Menu12 am Gärtnerplatz. Sabine Brandner ist die Mutter von Schweinsteigers Freundin Sarah und als Floralkünstlerin, wie sie sich nennt, zuständig für die Heim-Ausstattung des Ballkünstlers.

"Ausstatter ist vielleicht ein bisschen zu viel", sagt Schweinsteiger vorsichtig, als er sich mit einem Glühwein an den Kunstwerken vorbeigequetscht hat. Manche haben da schon ein wenig gelitten, etwa der hüfthohe Apfeltannenbaum, dem fehlt bereits einer der knallgrünen Miniäpfel, die zu einem Kegel zusammengeklebt sind. Dass da noch Klebstoffreste am Essbaren hängen, stört den Hund eines Gastes nicht. "Den muss ich an der Leine halten, sonst frisst der hier sofort alle Zimtsterne auf."

Die Gäste wiederum stört offenbar kaum, dass so ein Leoparden- oder Zimtsternkranz der Künstlerin 280 Euro wert ist, sie kaufen rege und lassen sich den Abend von Prosecco und Bier versüßen, aber so richtig. Das Bier ist eine Kreation namens Gotan, pappsüß, der Prosecco wahlweise mit Feigen-, Erdbeer- oder Johannisbeerwodka versetzt, zu süß. Alles wirkt ein wenig zu dick aufgetragen. Aber das passt zum Abend.

Ein Kranz, bespannt mit silbernen Lackstreifen, eingeschnürt mit braunen Lederriemen, besetzt mit vier wuchtigen Kerzen und beschlagen mit Nieten? "Zum ersten Mal macht jetzt die Mode nicht mehr vor dem Weihnachtsschmuck halt", sagt die Floralkünstlerin in ihrem glitzernden Kleid. Es ist auch bei Weitem nicht so, dass sie selbst dünn auftragen würde. "Ich mache das als Erste weltweit."

Nur Schweinsteiger ist zurückhaltend. Er ratscht zunächst mit ein paar Kumpels draußen, ehe die ihn lachend und mit einem Schulterklopfen in den Laden schicken, die Freundpflichten rufen. Drinnen empfängt ihn eine junge Dame - nicht seine Freundin - mit den Worten: "Wie siehst du denn aus?" Der Mann in Mantel, Schal, Jeans, Turnschuhen und Umhängetasche antwortet lachend: "Hey, ich komme gerade vom Arbeiten."

Die ausgestellten Kunstwerke betrachtet er nicht, lieber seine Freundin. Aber eine Frage noch, Herr Schweinsteiger. Wie gefallen Ihnen denn die Stücke? Er sagt: "Die Kränze sind..." - macht eine Pause und schaut Sarah an - " ... etwas Besonderes."

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