Wikileaks: Attacken gegen Kreditinstitute:16-jähriger Hacker verhaftet

In den Niederlanden ist ein Teenager festgenommen worden, der für Cyber-Attacken gegen mehrere Finanzdienstleister verantwortlich sein soll. Und die Behörden haben weitere Wikileaks-Sympathisanten im Visier.

Jugendlicher Wikileaks-Sympathisant verhaftet: Nach den Hacker-Angriffen auf Websites von Mastercard und Visa ist ein 16-jähriger Niederländer festgenommen worden. Die Behörden verdächtigen ihn, Teil einer größeren Hacker-Gruppe zu sein.

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Das Netz gegen Visa, Mastercard & Co.: Nachdem mehrere Finanzdienstleister die Geschäftsbeziehungen zur Enthüllungsplattform Wikileaks abgebrochen hatten, wurden sie Opfer von Hacker-Angriffen.

(Foto: AFP)

Die Zeitung De Volkskrant berichtete unter Berufung auf Polizeiquellen, der Teenager habe bereits gestanden. Bei ihm seien mehrere Computer und USB-Sticks beschlagnahmt worden.

Die Rache des Netzes

Nach der Festnahme von Wikileaks-Gründer Julian Assange hatten Internet-Aktivisten in den vergangenen Tagen Websites von Unternehmen lahmgelegt, die ihre Geschäftsbeziehungen zu der Enthüllungsplattform abgebrochen hatten. Am Mittwoch traf es die Kreditkarten-Firmen Mastercard und Visa, deren Internetseiten zeitweise nicht erreichbar waren. Auch der Zahlungsdienstleister PayPal wurde Ziel von Angriffen. PayPal gab nach Protesten von Wikileaks-Unterstützern eingefrorene Spenden an die Organisation frei.

Die USA wollen die Umstände der Attacken näher untersuchen, sagte US-Justizminister Eric Holder in Washington nach einem Treffen mit EU-Offiziellen aus den Bereichen Sicherheit und Justiz. "Wir wissen von diesen Vorfällen. Wir schauen sie uns an."

Die Regierung von Präsident Barack Obama verurteilt die Veröffentlichung von mehr als 250.000 vertraulichen Diplomatendepeschen durch die Wikileaks-Aktivisten als Verbrechen. Kritiker vermuten, dass US-Dienstleister wie Amazon ihre Zusammenarbeit mit Wikileaks auf politischen Druck eingestellt haben.

Die Internet-Attacken werden von einer Gruppe mit dem Namen "Anonymous" organisiert. Es geht um sogenannte DDoS-Angriffe - Distributed Denial of Service -, bei denen Hunderte bis Tausende zusammengeschlossene Computer einen Webserver mit Anfragen überhäufen, bis er unter dieser Last zusammenbricht.

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