Dresden: Waldschlößchenbrücke:Operation Stahlkoloss

Der Weltkulturerbe-Status ist weg, jetzt ist der Schuldige an seinem Bestimmungsort angekommen: Spezialisten haben den Brückenbogen der Dresdner Waldschlößchenbrücke montiert.

Letzter Akt im "Dresdner Brückenstreit": Der Bogen der Waldschlößchenbrücke über die Elbe ist eingesetzt. Damit sei "einer der wichtigsten Abschnitte im Baugeschehen bewältigt", sagte Reinhardt Koettnitz, Chef des zuständigen Dresdner Straßen- und Tiefbauamtes.

Dresden: Waldschlößchenbrücke: 1800 Tonnen schwer, 140 Meter lang und 13 Meter hoch: Der Brückenbogen der Dresdner Waldschlößchenbrücke wurde auf der Elbe in die bereits bestehenden Brückteile eingefügt.

1800 Tonnen schwer, 140 Meter lang und 13 Meter hoch: Der Brückenbogen der Dresdner Waldschlößchenbrücke wurde auf der Elbe in die bereits bestehenden Brückteile eingefügt.

(Foto: dapd)

1800 Tonnen schwer, 140 Meter lang und 13 Meter hoch: Das gigantische Stahlteil wurde an Land montiert und in einer dreitägigen Aktion zunächst zum Ufer geschoben. Dort setzten Spezialisten den Brückenbogen mit einem Ende auf zwei in der Elbe liegende Pontons, danach wurde er parallel zum Ufer in den bereits weitgehend fertiggestellten Brückenzug "eingeschwommen" und auf Stützen abgelegt.

Der Transport quer über den Fluss hatte lediglich eine Stunde gedauert und ging damit schneller als erwartet. An seine endgültige Position hatten die Fachleute einer niederländischen Spezialfirma das Segment kurz nach Sonntagmittag gebracht, vier Stunden früher als vorgesehen. "Das ist prima gelungen", sagte Koettnitz.

Teurer als geplant

In einem Bürgerentscheid hatten sich 2005 zwei Drittel der Abstimmenden hinter das Vorhaben gestellt, eine neue Elbquerung zu bauen. Im vergangenen Jahr erkannte die Unesco dem Dresdner Elbtal wegen der modernen Waldschlößchenbrücke den Titel des Weltkulturerbes ab.

Doch die Arbeit an dem Stahlbogen ist noch lange nicht vorbei: Im nächsten Arbeitsschritt wird der Brückenbogen mit den Fundamenten und den Vorlandbrücken über den Elbwiesen verschweißt und verbunden. Endgültig fertiggestellt sein soll die Brücke Ende 2011 oder Anfang 2012.

Der Bau wird allerdings teurer als geplant. Nach derzeitigen Schätzungen wird der gesamte Straßenzug einschließlich der Tunnelzufahrten rund 180 Millionen Euro kosten, sagte ein Sprecher des Rathauses. Ursprünglich waren nur 157 Millionen Euro veranschlagt worden.

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