Erdbeben in Rheinland-Pfalz und Hessen:"Es hat richtig lange gerappelt"

Wackelnde Wände, vibrierende Möbel: Die Menschen in der Region Mainz und Wiesbaden sind am Morgen unsanft geweckt worden. Ursache war ein Erdbeben der Stärke 3,5 auf der Richterskala.

In der Gegend um Mainz und Wiesbaden hat am frühen Donnerstagmorgen die Erde heftig gebebt. Meldungen über verletzte Menschen oder Gebäudeschäden gab es zunächst nicht. Das Beben begann etwa um 2:36 Uhr und erreichte Werte von bis zu 3,5 auf der Richter-Skala. Viele Menschen schreckten nachts hoch und meldeten sich besorgt bei der Polizei, um Informationen zu bekommen.

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Schrecken für die Menschen in der Region Mainz und Wiesbaden: Am Morgen wackelte die Erde. Auf der Richterskala soll das Beben zwischen 3,2 und 3,5 Punkte auf der Richterskala erreicht haben. (Archivbild: Seismogramm aus dem Überwachungszentrum für seismische Ereignisse der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) Hannover.)

(Foto: ddp)

Nach ersten Angaben der Behörden waren die Erschütterungen in Hessen nicht so stark wie in Rheinland-Pfalz. "Das Epizentrum lag in Mainz", sagte Bernd Schmidt vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Geologie und Bergbau der Nachrichtenagentur dpa. Während Hessens Landesamt für Geologie den Wert 3,2 auf der Richter-Skala nannte, meldeten die Kollegen in Rheinland-Pfalz 3,5. "Dieser Wert kommt nur selten vor", sagte Schmidt. Das Beben rund um Mainz sei etwa eine Minute lang zu spüren gewesen. Wo das exakte Epizentrum lag, ist noch nicht eindeutig geklärt. Das hessische Geologische Landesamt meldet den Stadtteil Lerchenberg westlich der City. Nach Informationen des Lagezentrums des hessischen Innenministeriums soll das Epizentrum jedoch unter der Stadt Walluf, im Rheingau-Taunus-Kreis gelegen haben.

Ein Sprecher der Mainzer Polizei, der das Beben während seiner Schicht erlebt hatte, sagte: "Es hat sich angefühlt wie ein Schlag. Die Wände wackelten und alles im Raum vibrierte." Auf der anderen Landesseite in Hessen war das Beben ebenfalls kräftig zu spüren. "Es hat richtig lange gerappelt", sagte ein Wiesbadener Polizeisprecher. Nach Angaben des Geologen Schmidt hängt es sehr stark vom Wohnort ab, wie sehr sich die bebende Erde bemerkbar macht. Auf hessischer Seite notierte das Landesamt: "Es war ein Grollen zu spüren, als wenn ein Zug oder Lkw durch das Haus fährt, Flüssigkeiten schwankten, die Möbel wackelten."

Stunden später sorgte ein leichtes Nachbeben erneut für Verwirrung in Mainz und Wiesbaden. Laut Informationen des rheinland- pfälzischen Erdbebendienstes ereignete sich das Beben um 6:52 Uhr und dauerte einige Sekunden. Es hatte eine Stärke von 2,8. Auch bei diesem Erdstoß wurde bislang nichts über Schäden oder gar Verletzte bekannt.

Beide Landesämter bitten die Bevölkerung, ihre Beobachtungen zu melden. Im Internet gibt es Fragebögen dafür. Bereits vor etwa sechs Monaten hatte die Erde im Rhein-Main-Gebiet gebebt - damals wurde eine Erdbebenstärke von 3,4 auf der Richterskala gemessen.

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