Vor elf Jahren hat die Telekom mit dem Kauf von Voicestream das Abenteuer USA begonnen, nun geht es zu Ende: Die Telekom verkauft T-Mobile USA für 39 Milliarden Dollar (umgerechnet 27,6 Milliarden Euro) an den größten US-Telekomkonzern AT&T. Damit stößt die Telekom Unternehmensteile in der Größe eines Viertels ihres Umsatzes und eines Fünftels ihres operativen Gewinnes ab. Der ehemalige Telekom-Chef Ron Sommer zahlte im Jahr 2000 für Voicestream 40 Milliarden Euro.
Vom Kaufpreis wolle A&T 25 Milliarden Dollar in bar zahlen, teilte die Telekom am Sonntagabend in einer Pflichtveröffentlichung mit. Der Rest werde in A&T-Aktien entrichtet. Damit erhalte die Telekom acht Prozent am US-Unternehmen und werde zum größten Minderheitsaktionär des amerikanischen Branchenführers.
Seit einiger Zeit hat der deutsche Branchenprimus auf dem schwierigen US-Markt im Mobilfunkgeschäft scharenweise Kunden verloren. Während große Konkurrenten wie AT&T mit exklusiven Handys und kleinere Anbieter mit Discount-Preisen neue Kunden gewannen, schrumpfte bei T-Mobile im vergangenen Jahr das Ergebnis.
Zudem drohte der Telekom beim Ausbau der kommenden Mobilfunktechnik LTE enorme Kosten, während die wichtigsten Wettbewerber AT&T und Verizon hier schon im großen Stil investiert hatten. AT&T baut mit mehr als 30 Millionen neuen Kunden seine Führungsposition auf dem US-Markt massiv aus.