Das neue Album der Foo Fighters:Ein Brett

Seit Monaten eilt diesem Album Aufregung voraus - nun ist klar: Die "Foo Fighters" servieren mit "Wasting Light" Bombastsound und sandgestrahlten Rock.

Andreas Richter

Seit Monaten eilt diesem Album Aufregung voraus. Denn produziert wurde es von Butch Vig, dem Soundtüftler hinter dem wegweisenden Nirvana-Album "Nevermind".

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Damals hatte Dave Grohl die Drumsticks in den Händen. Nach "Nevermind" durfte Nirvana-Chef Kurt Cobain, der kein Rockstar sein wollte, nichts anderes mehr sein. Mit seinem Selbstmord schenkte er der Öffentlichkeit trotzdem die rockstarhafteste Rockstargeste. Grohl wurde dann mit seiner eigenen Band Foo Fighters ohne Murren ein Star und gilt heute als größter Rocker unter der Sonne. So schließen sich die Kreise.

Was kann nun Butch Vig für ein Foo-Fighters-Album tun? Ganz einfach: nichts anderes als für "Nevermind". Der Bombastsound des neuen, siebten Foo-Fighters-Werks "Wasting Light" (Sony) sandstrahlt auf der Fahrt ins Powerchord-Schlaraffenland auch noch die letzten Unebenheiten aus dem Weg. Und damit auch den letzten Zweifel, dass man es hier mit etwas anderem als einem "wahren Brett" zu tun haben könnte.

Es heißt, das Album sei das härteste Brett, das jemals von den Foo Fighters zu hören war. Der Marketingtrick dieser Behauptung funktioniert natürlich nur, weil alle Beteiligten auf Produzenten- wie auf Konsumentenseite im sicheren Wissen zusammenfinden, dass hier letztlich alles TÜV-, also VIG-geprüft ist.

Oder anders gesagt: "Wasting Light" ist wie Achterbahnfahren. Berauschend, aber ungefährlich.

© SZ vom 13.04.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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