Bundesliga, 31. Spieltag:Bayern patzen schon wieder

Der nächste Rückschlag im Kampf um die Champions League: Bayern München spielt in Frankfurt nur Remis. Die Meisterentscheidung wird nach dem Sieg Leverkusens vertagt, Pauli ist fast abgestiegen.

Böse Oster-Überraschung für den FC Bayern München: Der deutsche Rekordmeister droht nach einem am Ende glücklichen 1:1 (0:0) bei Eintracht Frankfurt den Einzug in die Champions League zu verpassen.

Durch das unerwartete Remis fielen die Bayern drei Spieltage vor Saisonende der Fußball-Bundesliga mit 56 Punkten hinter Hannover 96 (57) auf den vierten Tabellenplatz zurück. Vor 51.500 Zuschauern in der ausverkauften Commerzbank-Arena bewahrte Mario Gomez die Bayern mit einem verwandelten Foulelfmeter in der 89. Minute vor einer Niederlage. Sebastian Rode (53.) hatte die Hessen in Führung gebracht.

Die Bayern agierten vom Anpfiff weg feldüberlegen, ohne dabei zu glänzen. Bereits in der fünften Minute brannte es lichterloh im Frankfurter Strafraum, als Franck Ribéry frei vor Ralf Fährmann auftauchte, den Eintracht-Torwart aus Nahdistanz aber nicht überwinden konnte.

Nur 120 Sekunden später rettete Ricardo Clark nach einem Querpass von Miroslav Klose vor dem einschussbereiten Gomez. Die Hausherren, die vor dem Spiel mit Innenverteidiger Maik Franz (Mittelfußbruch) und Mittelfeldspieler Sonny Kittel (Kreuzbandriss) zwei weitere langfristige Ausfälle zu beklagen hatten, suchten nur vereinzelt ihr Heil in der Offensive. Halil Altintop (22.) setzte einen ersten Versuch aus 15 Metern weit über das Tor, Theofanis Gekas verfehlte das Ziel fünf Minuten später schon etwas knapper.

Die Bayern blieben zwar Chef im Ring, doch in der Offensive zeigte der Rekordmeister wenig Konstruktives. Lediglich Thomas Müller machte auf der rechten Seite mächtig Betrieb und war von Gegenspieler Benjamin Köhler kaum zu stoppen. Ansonsten herrschte beim Favoriten viel Leerlauf. Dennoch bot sich Gomez kurz nach Wiederanpfiff die große Chance zur Führung, doch der Top-Torjäger der Bundesliga scheiterte aus acht Metern am glänzend reagierenden Fährmann.

Dies sollte sich umgehend rächen, denn die couragierten Frankfurter schlugen wenig später eiskalt zu. Nach einem Freistoß von Köhler stand Rode im Strafraum mutterseelenallein und drosch den Ball mit einem unhaltbaren Flachschuss ins Netz.

Der Rückstand schreckte die Bayern auf. Fast wütend stürmte der seit langem entthronte Titelverteidiger gegen die drohende Niederlage an, fand gegen die kompakte Abwehr der Hessen jedoch weiterhin kaum geeignete Mittel. Bei einem Schuss von Müller (61.) aus spitzem Winkel war Fährmann einmal mehr auf dem Posten, auch ein Fernschuss von Ribery (77.) stellte den 22-Jährigen vor keine unlösbaren Probleme.

Auf der Gegenseite verpasste Gekas zweimal die vorzeitige Entscheidung. Erst köpfte er den Ball aus fünf Metern über die Latte, dann schoss er den Ball aus drei Metern am leeren Tor vorbei. In der Schlussphase belagerten die Gäste das Frankfurter Tor. Zunächst scheiterte Gomez an Fährmann, dann sicherte der Stürmer den Münchnern vom Punkt zumindest das Unentschieden.

Bayer siegt - Dortmund muss Party verschieben

Borussia Dortmund muss die Party zum Gewinn der siebten deutschen Fußball-Meisterschaft noch einmal verschieben. Mit dem 2:1 gegen 1899 Hoffenheim nahm Bayer Leverkusen den Westfalen die Hoffnung, bereits drei Spieltage vor Saisonende in der Bundesliga den Titel feiern zu können.

Am Tabellenende entledigten sich der 1. FC Kaiserslautern (1:0 beim FC Schalke 04) und der VfB Stuttgart (3:0 gegen den Hamburger SV) fast schon aller Abstiegssorgen. Neuling FC St. Pauli droht dagegen nach dem 1:3 gegen Werder Bremen der sofortige Wiederabstieg.

Der Tabellen-Zweite Leverkusen wankte gegen Hoffenheim, aber er fiel nicht. Nach dem auch vom Dortmunder Anhang stürmisch gefeierten 0:1 durch Gylfi Sigurdsson (28.) drehten Michael Kadlec (40.) und Arturo Vidal (51.) die Partie für die Werkself, die einen Champions League-Startplatz bei sieben Punkten Vorsprung auf Hannover praktisch sicher hat.

Dagegen nahm ein Doppelschlag von Claudio Pizarro dem FC St. Pauli wohl die letzte Hoffnung auf ein weiteres Jahr Erstliga-Zugehörigkeit. Durch seine Tore in der 73. und 74. Minute sicherte der Peruaner den 3:1-Sieg von Werder Bremen am Millerntor. Zwar brachte Fin Bartels den Tabellen-17. nach 29 Minuten in Führung, doch dann brachte ein Eigentor von Markus Thorandt (50.) die Hanseaten aus der Spur. Mit dem Sieg im Nordderby blieben die Bremer zum achten Mal ungeschlagen.

Im Duell gegen seinen Ex-Club HSV feierte Bruno Labbadia mit dem VfB Stuttgart vielleicht schon den entscheidenden Dreier im Kampf um den Ligaerhalt. Nationalstürmer Cacau (6./88.) und Christian Gentner (78.) gelangen die Treffer gegen die Hamburger, die erst im zweiten Durchgang ein ebenbürtiger Gegner waren. Für Coach Michael Oenning war es die erste Niederlage mit den Hamburgern.

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