Isarvorstadt:Baustelle Gärtnerplatztheater

In einem Jahr soll es mit der Sanierung des Gärtnerpaltztheaters losgehen - und etwa 71 Millionen Euro kosten. Zwei Punkte in dem Konzept sind noch umstritten.

Judith Liere

Ein Jahr lang wird das Gärtnerplatztheater noch so aussehen wie bisher, voraussichtlich im Mai 2012, gehen die Sanierungsarbeiten los. Die knapp 71 Millionen Euro teure Sanierung wird bis zum Jahr 2015 dauern. Wie viel und was genau sich am Erscheinungsbild des Theaters ändern wird, das bewertet an diesem Dienstag um 16 Uhr die Kommission für Stadtgestaltung. Die ist mit den Plänen, die das Architekturbüro Atelier Achatz für den Bauherren, das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, erstellt hat, grundsätzlich einverstanden - auch mit den Änderungen an Fassade und Fenstern, wo nicht-historische Elemente zurückgebaut werden sollen.

Gäste sitzen vor Lokal am Münchner Gärtnerplatz, 2011

Die Sanierungsarbeiten des Gärtnerplatztheaters sollen bis 2015 dauern - und etwa 71 Millionen Euro kosten.

(Foto: Stephan Rumpf)

Zwei Punkte allerdings beurteilt die Kommission kritisch: die geplante Photovoltaikanlage auf dem Hauptdach, und - die wohl größte optische Veränderung - einen Orchesterprobensaal auf dem Dach.

Der Probensaal soll vermutlich eine Glasfassade bekommen. Deshalb will die Stadtgestaltungskommission nun prüfen, ob die Nachbarn durch Sonnenlichtreflexionen oder Beleuchtung belästigt werden könnten. Für die Solaranlage stehen die Chancen auf dem denkmalgeschützten Gebäude schlecht: Es soll "aus gestalterischer Sicht darauf hingewirkt werden", dass keine Sonnenkollektoren installiert werden, heißt es in der Einladung zur heutigen Sitzung.

Zu diesem Schluss kamen die städtischen Heimat- und Denkmalpfleger. Sie fordern, dass die Dachaufbauten, die auf den Plänen des Architekturbüros nur schematisch dargestellt seien, "in einer verträglichen Gestaltung eingehaust werden".

Letztlich wird die Kommission für Stadtgestaltung nur eine Empfehlung aussprechen, die dem Bauherren die Möglichkeit geben soll, eventuell Änderungen vorzunehmen, bevor die Lokalbaukommission als entscheidende Instanz die Pläne genehmigt oder ablehnt. Die hat sich in den vergangenen sechs Jahren allerdings noch nie gegen eine Empfehlung gewandt, so Volkmar Kleinmann vom Referat für Stadtplanung.

Die meisten Veränderungen aber werden weder Passanten noch Theaterpublikum zu sehen bekommen. Die Technik, Lüftung und Leitungen werden an moderne Sicherheitsstandards angepasst. Für die Theatermitarbeiter wird sich hingegen einiges ändern. "Es wird hier komplett umstrukturiert", sagt Pressesprecherin Anke Michaelis. Das angrenzende Gebäude in der Klenzestraße 35 wird abgerissen und neu gebaut, die Anlieferung in die Reichenbachstraße verlegt. Und der Probentrakt wird umgestaltet und wandert ins Haupthaus, wahrscheinlich in den Keller. Hier wird vermutlich sogar eine Ebene tiefer gegraben, um Raum für die Probebühne zu schaffen.

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