Bundeswehr nimmt Abschied von getöteten Soldaten:"Unser Einsatz in Afghanistan fordert einen hohen Preis"

Seit genau drei Monaten ist Thomas de Maizière Verteidigungsminister, nun steht er zum ersten Mal vor den Särgen von Soldaten, die in Afghanistan gestorben sind. Bei der Trauerfeier hält er eine bewegende Rede - und spricht dabei auch von Zweifeln am Afghanistan-Einsatz.

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Seit genau drei Monaten ist Thomas de Maizière Verteidigungsminister, nun steht er zum ersten Mal vor den Särgen von Soldaten, die in Afghanistan gestorben sind. Bei der Trauerfeier hält er eine bewegende Rede - und spricht dabei auch von Zweifeln am Afghanistan-Einsatz. Schon bei seiner Ankunft an der evangelischen Epiphaniaskirche in Hannover wirkt Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) sichtlich bewegt. Mit einer zentralen Trauerfeier nimmt die Bundeswehr am Freitag Abschied von drei in Afghanistan gefallenen Soldaten.

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Etwa 450 Soldaten, Freunde und Familienangehörige sind gekommen, um bei dem Gottesdienst den drei getöteten Soldaten die letzte Ehre zu erweisen.

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"Unser Einsatz in Afghanistan fordert einen hohen Preis", gab der bekennende evangelische Christ Thomas de Maizière in der voll besetzten Kirche zu. Die Angehörigen quälten sich mit der Frage nach dem "Warum und warum jetzt", sagte der Verteidigungsminister. Und: "Wir können ihnen keine Antwort geben."

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Was in den vergangenen Tagen in Afghanistan geschehen sei, "trifft uns tief ins Herz". Die Toten fehlten ihren Angehörigen und Kameraden, so der Minister. "Sie fehlen der Bundeswehr. Sie fehlen unserem Land." Major Thomas Tholi und Hauptfeldwebel Tobias Lagenstein (von l. nach r.) sind am Samstag bei einem Anschlag der Taliban auf den Gouverneurspalast in Talokan umgekommen. Hauptfeldwebel Markus Matthes starb in der vergangenen Woche bei einem Sprengstoffangriff auf eine Bundeswehrpatrouille.

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Zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt vor drei Monaten steht Verteidigungsminister de Maizière vor Särgen von getöteten Soldaten. Die Särge sind mit der Flagge der Bundeswehr, Stahlhelm, Auszeichnungen und Porträts geschmückt. Je sechs Soldaten halten die Ehrenwache.

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Auf einer Leinwand vor der Kirche wird die Gedenkfeier übertragen. So konnten auch Kollegen, die in der Kirche keinen Platz mehr gefunden hatten, von draußen die tröstenden Worte de Maizières hören.

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(Foto: dpa)

Auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, Volker Wieker (Foto), sowie der hannoversche Landesbischof Ralf Meister nehmen an der Trauerfeier teil und sprechen den Hinterblieben ihr Beileid aus. Der ISAF-Regionalkommandeur Generalmajor Markus Kneip, der bei dem Anschlag am vergangenen Samstag verwundet wurde, kann wegen seiner Verletzungen nicht anwesend sein.

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Während die Soldaten die Särge ihrer gefallenen Kameraden nach der Trauerfeier aus der Kirche tragen...

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(Foto: Getty Images)

... haben Kollegen der Getöteten sichtlich mit den Tränen zu kämpfen. De Maizière betont am Ende seiner Rede, dass Zweifel am Afghanistan-Einsatz zwar notwendig seien. Sie müssten aber überwunden werden, wenn man vom Ziel insgesamt überzeugt sei. "Und das sind wir", sagte der Verteidigungsminister.

© sueddeutsche.de/dapd/jube/liv - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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