Antiker Stadtführer für Erding:Römerrallye und Thermentest

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Auf in die Antike: Mit einem antiken Stadtführer weisen G8-Schüler auf die römischen Spuren Erdings hin. Eine Wanderroute führt zu antiken Fundstätten und erklärt Hintergründe zu historischen Schätzen.

Carolin Hermeling

15 Schüler des elften Jahrgangs am Anne-Frank-Gymnasium planen seit Februar mit Projektleiter und Latein-Lehrer Klaus-Peter Gwuzdz einen Stadtführer durch die antike römische Vergangenheit Erdings. Viele stille Zeitzeugen und Fundstätten alter Relikte sollen nicht nur genau beschrieben und gezeigt, sondern auch in einer Wanderroute zusammengefasst werden.

Die Oberstufe des Anne-Frank-Gymnasiums konzipiert einen antiken Stadtführer für Erding. Darin zeigen die Schüler nicht nur Fundstätten römischer Schätze auf, sondern erklären auch archäologische Exponate aus dem Erdinger Untergrund. (Foto: Peter Bauersachs)

Römerstraßen, die auf ehemalige Handelsrouten hinweisen, Villenstandorte aus jener Zeit und Museumsexponate werden Eingang in den Führer finden. Antike Inschriften, alte Münzen, Scherben und Schmuck sollen detailliert vorgestellt werden. So können im Anschluss Aussagen über das soziale Leben, Riten und über die Außenhandelspolitik getroffen werden. Auch die Erdinger Therme wird einem Vergleich mit den Thermen aus der Römerzeit unterzogen.

Unterstützt werden die Schüler bei der Beantwortung ihrer Fragen durch den Archäologen Harald Krause, der im Auftrag der Stadt für die Neukonzeption des archäologischen Bereiches im Museum Erding verantwortlich ist.

Im Zuge der Umstellung auf das G8-Abitur wurden die eineinhalb Jahre andauernden Projektseminare anstelle der Projektarbeit an den Gymnasien eingeführt. "Die Idee, gemeinsam etwas Bleibendes zu schaffen, war und ist eine riesige Motivation für uns", sagt Christian Neumann, 17, der an dem Projektseminar teilnimmt. Das Team erarbeitet den römischen Stadtführer im Fach Latein zum größten Teil selbständig.

Kleine Gruppen von jeweils zwei Schülern sind mit der Bearbeitung von Texten, Bildern, Layout, Public Relations und der Vermarkung des Führers beauftragt. "Das bereitet die Schüler optimal auf die Anforderungen vor, die im Studium auf sie zukommen", erklärt Klaus-Peter Gwuzdz. "Sie müssen eigenständig Kooperationspartner für ihr Vorhaben gewinnen und die Ausgestaltung so gut wie alleine voranbringen."

Externe Kooperationspartner sind außer dem Museum und Harald Krause der Archäologische Verein Erding und der Autor Hans Bauer. Einige Sponsoren sollen das von der Schule vorgegebene Budget aufstocken. Eine Fortführung des Projektes in die nächsten Jahrgänge könnte weitere Stadtführer hervorbringen, die auf andere Epochen wie die Eisenzeit eingehen. Der Verkaufsstart des Stadtführers soll im Dezember 2011, spätestens im Februar 2012 sein.

© SZ vom 14.06.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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