Ausschreitungen in England:"Die Grenze ist überschritten"

London wird zur Zone der Gewalt und zum Selbstbedienungsladen der Randalierer: Was im Nordbezirk Tottenham begann, verbreitete sich in der dritten Nacht über die ganze britische Hauptstadt und andere englische Großstädte. Die eskalierende Gewalt in Bildern.

1 / 23
(Foto: AP)

Brennende Häuserblocks und demolierte Geschäfte: Die dritte Nacht in Folge ist es in der britischen Hauptstadt London zu massiven Ausschreitungen gekommen. Doch auch in anderen Städten kam es zu Krawallen. Neben Birmingham sind inzwischen auch Liverpool und Bristol betroffen. Es sind die schwersten Unruhen seit den Rassenkonflikten in London in den achtziger Jahren.

2 / 23
(Foto: dpa)

Premierminister David Cameron hat deshalb seinen Urlaub abgebrochen und kehrte nach London zurück. In Downing Street fand am Morgen eine Sitzung des Nationalen Krisenkomitees Cobra statt. Einberufen wurde dazu auch der Chef der Londoner Polizei, Tim Godwin (rechts).

3 / 23
(Foto: AFP)

Nach der Sitzung trat David Cameron vor die Kameras: Der Premier verurteilte die Gewalt und beschrieb die Bilder aus den Straßen als widerwärtig. Die Polizei werde Verstärkung aus dem ganzen Land erhalten.

4 / 23
(Foto: Reuters)

Um weitere Zerstörungen wie diese zu verhindern (Clapham Junction in Süd-London), sollen am Dienstagabend 16.000 Polizisten im Einsatz sein.

5 / 23
(Foto: Getty Images)

In der Nacht zuvor hatten sich die Krawalle noch einmal verstärkt. Im Londoner Stadtteil Croydon ging ein ganzer Häuserblock in Flammen auf. Meterhohe Feuersäulen züngelten in den Nachthimmel. Anwohner mussten evakuiert werden.

6 / 23
(Foto: AP)

Bis zum frühen Dienstagnachmittag gab es mindestens 450 Festnahmen. Die Täter müssten mit Konsequenzen rechnen, sofern sie volljährig seien, sagte Premier Cameron: "Wir stehen auf der Seite der Menschen, die sich an die Gesetze halten."

7 / 23
(Foto: Getty Images)

Erst am Dienstagmorgen hatte sich die Lage beruhigt - nach einer Nacht andauernder Krawalle. In Ealing Green, London, wurde dieses ausgebrannte Auto fotografiert. 

8 / 23
(Foto: AFP)

Feuerwehrmänner in Croydon in Londons Süden stehen vor einem zerstörten Haus.

9 / 23
(Foto: Getty Images)

In östlichen Stadtteil Hackney waren am Dienstag Aufräumarbeiten im Gange: Zahlreiche zerstörte Autos wurden abtransportiert. 

10 / 23
(Foto: REUTERS)

Viele Menschen in Hackney sind geschockt - und helfen als Freiwillige bei den Aufräumarbieten.

11 / 23
(Foto: Getty Images)

Mit einem massiven Polizeiaufgebot versucht die Staatsgewalt in der Nacht zum Dienstag, der Lage Herr zu werden. In ganz London wurden 1700 zusätzliche Polizisten mobilisiert, um den Randalierern die Stirn zu bieten - wie es scheint, vergebens.

12 / 23
(Foto: REUTERS)

"Wir kommen nicht dagegen an. Wir haben die Grenze überschritten", sagte ein Polizist der britischen Zeitung Guardian. In Hackney wurde dieser Supermarkt geplündert.

13 / 23
(Foto: dpa)

Kein Einzelfall: Hunderte Jugendliche attackierten in Hackney Geschäfte und zündeten Autos an. Plünderer erbeuteten Alkohol, Zigaretten, Süßigkeiten und Toilettenpapier. "Das ist der Aufstand der Arbeiterklasse. Wir verteilen den Wohlstand um", sagte der 28-jährige Bryan Phillips, der sich selbst als Anarchist bezeichnet.

14 / 23
(Foto: REUTERS)

Die Polizei konnte den Ausschreitungen, wie hier in Croydon, kaum Einhalt gebieten.

15 / 23
(Foto: Getty Images)

Anwohner in Croydon können nur zuschauen, während das Feuer Geschäfte und Häuser zerstört.

16 / 23
(Foto: AFP)

Der Ursprung der Ausschreitungen scheint angesichts der völlig wahllosen Gewalt fast vergessen: Vor wenigen Tagen war der 29-jährige Mark Duggan von einem Polizisten erschossen worden - die Umstände sind weiterhin nicht ganz geklärt. Nach einer Untersuchung, die am Dienstag vorgestellt wurde, starb er durch einen einzelnen Schuss in die Brust. Die weiteren Umstände seines Todes sollen von einer unabhängigen Untersuchungskommission geklärt werden Die oft jugendlichen Randalierer scheint aber unter anderem der Frust über soziale Kälte und Chancenlosigkeit anzutreiben. Hier wird ein verletzter Junge in Handschellen abgeführt. 

17 / 23
(Foto: AFP)

Nach Plünderungen liegen leere Handy-Verpackungen zerstreut auf einem Gehweg. Das Bild zeigt einen verwüsteten Laden im Stadtzentrum von Birmingham.

18 / 23
(Foto: AP)

Ein Jugendlicher tritt in Birmingham die Scheibe eines Juwelier-Geschäfts ein. In der englischen Stadt verwüsteten Dutzende Menschen Geschäfte und plünderten.

19 / 23
(Foto: REUTERS)

Keine Angst vor der Staatsgewalt: Die Handsworth Polizeistation in Birmingham wurde Ziel eines Brandanschlags.

20 / 23
(Foto: REUTERS)

Zentrum der Krawalle aber blieb die Hauptstadt: Polizisten in Schutzkleidung stehen vor einem zerstörten Laden in der Peckham High Street in Südlondon.

21 / 23
(Foto: AFP)

Hier bewachen Beamte den Eingang eines Warenhauses in Clapham Junction im Londoner Süden.

22 / 23
(Foto: REUTERS)

Im West-Londoner Stadtteil Ealing brennen Autos. Die Unruhen hatten in Tottenham - im Norden - begonnen, haben sich mittlerweile aber auf die ganze Stadt ausgebreitet.

23 / 23
(Foto: Getty Images)

Aufstand der Vielen? Ein Mädchen steht fassungslos in den Überresten eines Geschäfts in London. Die Menschen in den betroffenen Vierteln wissen kaum, wie sie im Angesicht von Gewalt und Zerstörung reagieren sollen.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/AFP/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: