Aus Russland gibt es zurzeit widersprüchliche Angaben über den Einsatz der Raketen, die Astronauten und Material zur Internationalen Raumstation ISS bringen sollen.
Einerseits hat die Havariekommission der Raumfahrtbehörde Roskosmos das Startverbot für die Sojus-Raketen aufgehoben. Die Experten hatten die Ursache des Absturzes eines Progress-Raumtransporters vor einer Woche geklärt: Ein Gasgenerator in der dritten Raketenstufe der Sojus-Version U habe versagt, das Problem betreffe andere Versionen aber nicht.
Die nächste unbemannte Progress-Kapsel soll daher nach unbestätigten, aber auch undementierten Berichten am 14. Oktober starten.
Ende Oktober oder Anfang November solle dann ein Flug mit Astronauten an Bord die ISS erreichen. Damit scheint die zunächst von der amerikanischen Nasa angedeutete Möglichkeit vom Tisch zu sein, dass die ISS verwaist, weil alle Besatzungsmitglieder die Station verlassen, bevor Ablösung ankommt.
Dieses Szenario hat andererseits der Vizechef von Roskosmos Witali Dawydow am Mittwoch in Moskau bestätigt. "Vielleicht ist in Zukunft kein dauerhafter Aufenthalt von Kosmonauten in Erdnähe mehr nötig", sagte Dawydow bei einer Videokonferenz.
Die Frage werde auch in Russland diskutiert. Vielleicht sei es notwendig, zu einer Strategie zeitweiliger Einsätze im All zurückzukehren.