Jörg Kachelmann in der ARD:Aus für den Wettermacher

Cumulus Media statt Meteomedia: Jörg Kachelmanns Firma wird nicht länger für die "Tagesthemen" produzieren. Doch ganz auf seine Dienste will die ARD nicht verzichten.

Claudia Tieschky

Jörg Kachelmann, 53, wird mit seiner Firma Meteomedia im kommenden Jahr nicht mehr das Wetter für die Tagesthemen der ARD produzieren. Die Intendanten haben dem Unternehmen in der vergangenen Woche bei einer Sondersitzung in Frankfurt den Auftrag entzogen und ihn an Cumulus Media, eine Tochter der Bavaria Film, vergeben, wie ARD-Programmdirektor Volker Herres am Wochenende bestätigte.

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Noch nicht ganz vorbei: Auch wenn Produktion und Moderation des Wetters bei den Tagesthemen künftig von Cumulus Media stammen - die Wetterdaten liefert nach wie vor Meteomedia.

(Foto: dpa)

Auf Kachelmanns Wetterdienstleister will man aber weiter zurückgreifen: Cumulus Media zeichne für Produktion und Moderation verantwortlich, die Wetterdaten würden von Meteomedia geliefert, teilt Herres mit. Die Bavaria ist eine Tochter der ARD-Anstalten.

Wie das Branchenmagazin W&V meldet, das die Nachricht zuerst verbreitete, ist noch offen, wer künftig die Sendungen Wetter vor Acht und das Wetter im Morgenmagazin der ARD liefert, für die bislang auch Meteomedia zuständig ist. Eine Begründung für den Auftragswechsel teilte die ARD am Sonntag auf Anfrage nicht mit. Bei Kachelmanns Meteomedia war für eine Stellungnahme zunächst niemand erreichbar.

Allerdings verändert sich für die Fernsehzuschauer durch den Wechsel beim Tagesthemen-Wetter womöglich nur wenig: Die Moderatoren Claudia Kleinert und Sven Plöger könnten offenbar auch für den Produzenten Cumulus bei der Vorhersage vor der Kamera stehen. Nach außen bliebe also in der Wettersendung vieles wie gehabt. Die Firma Cumulus werde jetzt klären, welche Moderatoren für das kommende Jahr verpflichtet werden, erklärt ARD-Programmchef Herres.

Jörg Kachelmann selbst, einst der beliebteste Wettermoderator Deutschlands, ist im vergangenen Mai nach einem spektakulären Prozess vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden. Seine Rückkehr auf den Bildschirm gilt aber als unwahrscheinlich. Kachelmann hatte den Wetterdienstleister Meteomedia im Jahr 1990 gegründet. Das Unternehmen betreibt in Europa nach eigenen Angaben 830 Messstationen.

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