Winehouse-Album "Hidden Treasures":Bis zum letzten Ton

Ihr Leben endete viel zu schnell - ihr Ruhm bleibt, wie ihre Musik. Die Lieblingsproduzenten von Amy Winehouse haben mit pietätvoller Sorgfalt ein posthumes Album der Soul-Diva geschaffen. Es ist eine Hommage an Amy Winehouse - gesungen vom Star selbst.

Max Scharnigg

Das posthume Zusammenscharren unveröffentlichter Musikstücke einstiger Stars ist für die Plattenfirmen zum Reflex geworden, zumal zu Weihnachten. Die Hidden Treasures (Universal) von Amy Winehouse immerhin sind als Gemeinschaftsarbeit von Mark Ronson und Salaam Remi eher ein letzter Dienst.

Amy Winehouse' posthume Veröffentlichung

Amy Winehouse belegt auf ihrem posthum veröffentlichten Album Lioness: Hidden Treasures ihre Vielseitigkeit.

(Foto: dpa)

Sie waren Amys Lieblingsproduzenten. Die Herren sind mit pietätvoller Sorgfalt vorgegangen und haben aus wenig Material ein recht ansehnliches Album geschaffen, dem freilich Epik und Struktur komplett abgehen. Dafür hat es Amy Winehouse vor allem in den letzten Jahren ihres Lebens einfach zu selten ins Studio geschafft.

Wie bedauernswert das ist, geht aber trotzdem noch mal aus jedem einzelnen Stück dieser Resterampe hervor, aus ihrer letzten Studioarbeit, dem zärtlichen Body and Soul-Duett mit Tony Bennett genauso wie aus ganz frühem Material, wenn sie etwa mädchenhaft-verquirlt Girl From Ipanema einsingt.

Ihre Größe ist auch in den B-Stücken und Coverversionen erkennbar, die Vielseitigkeit mit der sie alles beherrscht, wenn sie will: Hip-Hop und Sixties, Swing, Chanson und Northern Soul, das alles steht hier zwischen den Zeilen. Der Hörer selbst fügt noch die Tragik hinzu und diese Zutat macht den Sound dieser Platte dann tatsächlich richtig feierlich. Eigentlich ist das hier schon ein Tribut an den Star Amy Winehouse - gesungen vom Star selbst.

AMY WINEHOUSE: Lioness: Hidden Treasures (Universal) ab 2.12.

Am 19.12. erscheint zudem die Bild-Biografie BACK TO BACK, AMY WINEHOUSE UND IHR VIEL ZU KURZES LEBEN, von Alexander Schuller und Nicole von Bredow, Goldmann Verlag, 12,99 Euro.

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