Urteil gegen Conrad Murray:Michael Jacksons Leibarzt muss vier Jahre ins Gefängnis

Das Gericht hat die mögliche Höchststrafe ausgesprochen: Michael Jacksons früherer Leibarzt Conrad Murray wurde in Los Angeles zu vier Jahren Haft verurteilt. Zuvor hatte ihn eine Jury wegen fahrlässiger Tötung des Popstars schuldig gesprochen.

Michael Jacksons früherer Leibarzt muss ins Gefängnis: Der Herzspezialist Conrad Murray wurde am Dienstag von einem Gericht in Los Angeles zu der in den USA bei fahrlässiger Tötung möglichen Höchststrafe von vier Jahren Haft verurteilt.

Eine Jury hatte Murray bereits Anfang November wegen fahrlässiger Tötung schuldig befunden. Jacksons Fans feierten das Urteil mit Jubelgesängen vor dem Gerichtssaal.

Michael Jackson, auch bekannt als "King of Pop", war am 25. Juni 2009 an einer Überdosis Narkose- und Schlafmitteln gestorben. Nach Überzeugung der Jury hatte Murray dem unter Schlafproblemen leidenden Jackson in der Nacht seines Todes eine Überdosis des Betäubungsmittels Propofol gespritzt und ihn dann vernachlässigt.

Richter Michael Pastor setzte nun das Strafmaß fest. Er hätte Murray auch auf Bewährung frei lassen können. Er begründete die harte Strafe damit, dass Murray keinerlei Reue für die Tat gezeigt habe. Wegen der Überfüllung der Gefängnisse im Bundesstaat Kalifornien rechnen Prozessbeobachter aber damit, dass der Mediziner die Strafe möglicherweise als Hausarrest absitzen kann oder nach zwei Jahren vorzeitig aus der Haft entlassen wird.

Murrays Anwälte hatten vergeblich argumentiert, dass sich Jackson die tödliche Dosis selbst verabreicht haben könnte. Nach dem Schuldspruch hatte die Verteidigung dann eine Bewährungsstrafe für den Mediziner gefordert, dem mit dem Entzug seiner ärztlichen Zulassung bereits der Verlust der beruflichen Existenzgrundlage drohe.

© sueddeutsche.de/dapd/dpa/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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