Mann erschoss eigene Tochter:Polizei findet Fluchtfahrzeug

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Fast zwei Tage lang fehlte von einem 35-Jährigen, der auf offener Straße seine eigene Tochter erschoss, jede Spur. Doch während das Örtchen Stolzenau um das tote Mädchen trauert, haben Ermittler nun das Auto des Flüchtigen in Minden entdeckt - etwa 40 Kilometer vom Tatort entfernt.

Ein Mann schießt auf seine eigene Tochter und flieht. Seit fast zwei Tagen schon fahndet die Polizei in Niedersachsen nach dem Mann, sucht mit Hubschraubern und Spürhunden nach dem Tatverdächtigen - bislang erfolglos. Doch nun wurde das Fluchtfahrzeug des 35-jährigen Irakers in Minden gefunden.

Trauer und Entsetzen im niedersächsischen Stolzenau: Vor einer Mediations-Praxis hatte ein Mann am Montag seine eigene Tochter erschossen. (Foto: dpa)

Ermittler hätten den grauen Golf in der etwa 40 Kilometer vom Tatort entfernten Stadt in Nordrhein-Westfalen entdeckt, teilte eine Sprecherin mit. Die Hoffnung der Mordkommission, sie könne den Mann in Minden schnell festnehmen, erfüllten sich jedoch zunächst nicht. Wo er sich aufhält, ist noch immer unklar. Auch von der Tatwaffe fehlt bislang jede Spur.

Hintergrund soll ein seit langem andauernder Streit in der Familie sein, die aus dem Irak stammt. Nachdem die Tochter vor sechs Monaten ausgezogen war, sollte es nach Vermittlung des Jugendamts am Montag ein Versöhnungsgespräch geben. Doch zu einer Aussöhnung soll es nicht gekommen sein - die Tochter wollte demnach nicht zurück zu ihren Eltern ziehen.

Nach dem Gespräch feuerte der Vater vor der Mediations-Praxis die tödlichen Schüsse auf seine Tochter ab. Die Mutter und weitere Zeugen sahen die Tat mit an. Die 13-Jährige wurde nach Polizeiangaben mehrmals getroffen. Anschließend flüchtete der mutmaßliche Mörder zu Fuß in eine Nebenstraße, wo er sein Auto abgestellt hatte. Seither ist er auf der Flucht. "Wir haben im Moment keinen konkreten Hinweis auf seinen Aufenthaltsort", sagte Polizeisprecherin Gabriela Mielke.

Die kurdisch-jesidische Gemeinde, der die Familie angehört, und Bürgermeister Bernd Müller hatten betroffen und entsetzt auf die Tat reagiert. Am Dienstag versammelten sich etwa 30 Menschen am Tatort, um der Toten zu gedenken.

© sueddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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