Durch seine Anwälte hat der ehemalige WDR-Journalist Heribert Schwan eine Anzeige wegen übler Nachrede vorbereiten lassen, berichtet der Spiegel. Dabei geht es insbesondere um den Vorwurf, er habe Teile seines Buches aus einer zuvor erschienenen Biografie der Kanzlergattin aus der Feder von Peter Kohl abgeschrieben.
Gegen Walter Kohl will Schwan zudem eine Anzeige wegen Anstiftung zur Abgabe falscher eidesstattlicher Versicherungen einreichen. Hintergrund ist in diesem Fall ein Verfahren vor dem Landgericht in Hamburg, bei dem die Kohl-Söhne Schwan verbieten lassen wollen, weiterhin zu behaupten, dass sie am Tod der Mutter mitschuldig seien.
Schwan hatte sich dabei auf Gespräche mit Bekannten und Freunden der Kanzlergattin berufen, die ihm bestätigt hätten, dass sich Hannelore Kohl bei ihnen über eine Vernachlässigung durch die Kinder beklagt habe. Walter Kohl hatte darauf diese Zeugen aufgesucht und sich von ihnen versichern lassen, dass Schwan den Inhalt der Gespräche falsch wiedergebe. Einer anschließend eingereichten Strafanzeige gegen den Autor wegen versuchten Prozessbetrugs lagen entsprechende eidesstattliche Versicherungen bei. Schwan macht nun geltend, dass er Tonbandaufzeichnungen besitzt, aus denen hervorgehe, dass er die Wahrheit gesagt habe.
Peter Kohl, der selbst im Jahr 2002 mit Dona Kujacinski eine Biografie über seine Mutter veröffentlichte, hatte Schwan kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vorgeworfen, Teile seines Buches abgeschrieben zu haben. Schwans Bestseller Die Frau an seiner Seite sei voller Stellen, die oft nur leicht umformuliert aus seinem Buch übernommen worden seien, meint Peter Kohl. Der Verlag Droemer Knaur, der 2002 Peter Kohls Buch herausgab, will sich der Klage anschließen.