US-Wahlkampf der Republikaner:Perry zieht sich offenbar aus Wahlkampf zurück

Kurz vor dem nächsten TV-Duell steigt Rick Perry aus: Der texanische Gouverneur will Medienberichten zufolge noch heute seinen Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner beenden. In Iowa gibt es eine überraschende Wende: Nach neuen Auszählungen hat nun doch Rick Santorum die Vorwahl gewonnen.

Kurz vor der US-Vorwahl der Republikaner im Bundesstaat South Carolina streicht laut Medienberichten ein weiterer Bewerber die Segel. Der texanische Gouverneur Rick Perry werde noch heute seinen Ausstieg aus dem Rennen um die Präsidentschaft erklären, berichteten der US-Nachrichtenkanal CNN und die New York Times unter Berufung auf ungenannte Quellen. Der 51-Jährige werde nicht mehr an der für den Abend geplanten TV-Debatte des Senders teilnehmen. Die Webseite Politico meldete, dass Perry seine Unterstützung für den Ex-Chef des Repräsentantanhauses, Newt Gingrich, erklären werde.

Perry galt anfangs als Hoffnungsträger des rechten Flügels der Republikaner, war dann aber in den Umfragen deutlich zurückgefallen. Dafür war wohl auch ein öffentlicher Aussetzer verantwortlich: Bei einer TV-Debatte Anfang November 2011 konnte der texanische Gouverneur nicht die drei Ministerien nennen, die er nach seinem Einzug ins Weiße Haus abschaffen wolle. Nach viel Gestammel und einer langen Pause musste er schließlich eingestehen: "Ich kann das dritte nicht benennen. Sorry. Oops."

Damit kämpfen nur noch vier Bewerber darum, zum Herausforderer von Amtsinhaber Barack Obama bei der Wahl im November gekürt zu werden. Erst vor wenigen Tagen hatte der frühere US-Botschafter in China, Jon Huntsman, seinen Ausstieg aus dem Rennen ums Weiße Haus erklärt. Favorit ist nun der Ex-Gouverneur von Massachusetts und Multimillionär Mitt Romney, der auch in South Carolina in den Umfragen weit vor seinem ernsthaftesten Herausforderer Newt Gingrich liegt. In dem konservativen Südstaat wird am Samstag gewählt.

Neue Auszählung in Iowa: Santorum gewinnt knapp vor Romney

Im Bundesstaat Iowa gibt es unterdessen eine überraschende Wende: Entgegen den ersten Auszählungen hat sich bei der Vorwahl doch Rick Santorum durchgesetzt. Wie die Zeitung Des Moines Register unter Berufung auf Parteikreise berichtete, gewann der christlich-konservative Ex-Senator Rick Santorum die Vorwahl in dem kleinen Agrarstaat im Mittleren Westen mit 34 Stimmen vor Mitt Romney. Dies sei das Ergebnis einer endgültigen Auszählung. Das genaue Ergebnis werde aber wohl nie feststehen, da die Resultate aus acht Stimmbezirken verschollen seien.

Nach stundenlanger Hängepartie war Romney in der Nacht nach den sogenannten Caucuses in Iowa am 3. Januar mit acht Stimmen Vorsprung vor Santorum zum Sieger erklärt worden. Der Erfolg hatte seinen Favoritenstatus untermauert: Anschließend gewann der Ex-Gouverneur von Massachusetts auch die Vorwahl im Bundesstaat New Hampshire und liegt beim nächsten Urnengang der Republikaner in South Carolina in Umfragen vorne.

Die Caucuses in Iowa markieren traditionell den Auftakt der Vorwahlen in den USA. Ihre Bedeutung ergibt sich vor allem durch das große Medieninteresse am Abschneiden der Bewerber im ersten wirklichen Test an der Wahlurne. Für die offizielle Kandidatenkür auf dem nationalen Parteitag Ende August entsendet das kleine Iowa aber nur wenige Delegierte.

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