Online-Abstimmung:Semesterticket per Basisdemokratie

Semesterticket - ja oder nein? Darüber können die Münchner Studenten vom 23. November bis zum 4. Dezember online abstimmen.

Hanni Kinadeter

Wenn sich die Mehrheit dafür ausspricht, wollen Studentenwerk und MVV die verbilligten Fahrkarten einführen. Lange Zeit galt das Ticket als zu teuer. Nun teilen es die Initiatoren in zwei Komponenten auf: Jeder Nutzer soll einen Sockelbetrag von 78,50 Euro pro Semester zahlen.

Online-Abstimmung: Wenn mindestens je 20 Prozent der Studenten der drei großen Münchner Hochschulen an der Abstimmung teilnehmen, könnten Studenten bald für nur 37 Euro im Monat unbegrenzt mit dem MVV fahren.

Wenn mindestens je 20 Prozent der Studenten der drei großen Münchner Hochschulen an der Abstimmung teilnehmen, könnten Studenten bald für nur 37 Euro im Monat unbegrenzt mit dem MVV fahren.

(Foto: Foto: ddp)

Damit kann er am Wochenende im gesamten Netz des Tarifverbunds fahren; unter der Woche gilt es von 18 Uhr abends bis 6 Uhr am nächsten Morgen. Wer auch tagsüber fahren möchte, kann zusätzlich ein Aufpreisticket für 143,50 Euro pro Semester kaufen.

Unbeschränkte Nutzung des MVV-Netzes für 37 Euro möglich

Kommt das Semesterticket zustande, könnten die Studenten so für 37 Euro im Monat die MVV-Verkehrsmittel uneingeschränkt nutzen. Bisher kostet die Monatskarte für das Gesamtnetz im Ausbildungstarif II 135 Euro. Damit die Dauerkarte starten kann, muss die Mehrheit der Studenten der drei großen Hochschulen - Universität (LMU), Technische Universität (TU) und Hochschule München (HM) - für die Einführung des Tickets votieren.

Mindestens 20 Prozent der Studenten müssen jeweils teilnehmen. "Das ist eine einmalige Chance. Wenn nicht genügend Studenten abstimmen, wird das Semesterticket so nie mehr möglich sein", sagt Ursula Wurzer-Faßnacht vom Studentenwerk München. Stimmt die Mehrheit der Studenten nicht an allen drei Hochschulen zu, wird es möglicherweise teurer.

Schon seit den frühen 90er Jahren laufen die Verhandlungen zwischen Studentenwerk und MVV. Die Krux: "Es ist schier unmöglich, eine so breite Spanne an Studenten unter einen Hut zu bekommen", sagt Christian Briegel von der Fachschaft der TU. Denn die Studenten nützen die Verkehrsmittel ganz unterschiedlich. So gäben knapp 15 Prozent weniger als 20 Euro pro Semester für Busse und Bahnen aus, 11 Prozent hingegen mehr als 500 Euro.

Laut MVV könnte jedoch fast die Hälfte aller Studenten mit dem Semesterticket billiger fahren. Die TU wird vielleicht eine Zuzahlung aus den Studiengebühren finanzieren, um den Sockelbetrag so möglicherweise auf 49 Euro zu senken. Ob das Semesterticket zustande kommt, liegt jetzt bei den Studenten. Die Hochschulen haben an die Studenten Briefe und E-Mails verschickt, mit Infos und einem Zugangscode, damit sie unter www.semesterticket-muenchen.de abstimmen können.

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