Negativ-Rekord 2011:Schäden durch Naturkatastrophen so hoch wie nie

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Der verheerende Tsunami in Japan jährt sich, die wirtschaftlichen Folgen der Tragödie werden nun deutlich. Niemals zuvor haben Naturkatastrophen so hohe Schäden angerichtet wie im Jahr 2011: Fast 300 Milliarden Euro haben Erdbeben und Überschwemmungen weltweit gekostet.

Noch nie haben Naturkatastrophen so hohe Sachschäden angerichtet wie im vergangenen Jahr. Nach einer Schätzung der Vereinten Nationen haben Erdbeben, Überschwemmungen und andere Unglücke 2011 weltweit mindestens 380 Milliarden Dollar (285 Milliarden Euro) gekostet. Das seien zwei Drittel mehr als im bisherigen Rekordjahr 2005, sagte die UN-Sonderbeauftragte für Katastrophenvorsorge, Margareta Wahlström.

Ein Schiff wurde auf das Dach eines Hauses gespült: Das Erdbeben und der anschließende Tsunami haben Japan verwüstet - und Rekordschäden verursacht. (Foto: dpa)

Und das obwohl 2005 das Jahr mehrerer großer Wirbelstürme in Nordamerika war. Allein durch Hurrikan Katrina starben damals etwa 1800 Menschen, der Sachschaden wird auf gut 80 Milliarden Dollar geschätzt. Doch die Schäden im Jahr 2011 liegen sogar noch über dem bisherigen Rekord. Der UN-Bericht bestätigt damit Berechnungen des weltgrößten Rückversicherers Munich Re.

"Erdbeben sind die kostspieligsten und tödlichsten Katastrophen", sagte Wahlström aus Anlass des ersten Jahrestags des schweren Erdbebens in Japan vom 11. März 2011. Die stärkste Erschütterung, die dort je gemessen wurde, löste einen Tsunami aus, dessen teils 40 Meter hohe Welle die Nordostküste der Hauptinsel Honshu verwüstete. 16 000 Menschen starben - es war die teuerste Naturkatastrophe aller Zeiten: Das Beben, der Tsunami und die dadurch ausgelöste Reaktorkatastrophe verursachten laut der UN-Behörde einen Schaden in Höhe von 210 Milliarden Dollar. Aber auch das Erdbeben in Neuseeland und Überschwemmungen in Asien trieben die Kosten im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch.

"Die Botschaft dieser Entwicklung ist, dass es immer größere wirtschaftliche Ausfälle gibt", sagte Wahlström. "Global gesehen nimmt die Zahl der Todesopfer, zumindest im Vergleich zur Schwere der Katastrophen, sogar ab. Aber die wirtschaftlichen Folgen bleiben eine ernste Bedrohung für eine Reihe von Ländern."

Aufgrund des Klimawandels, der Ausbeutung natürlicher Ressourcen, schlechter Bodennutzung und sich verschärfender Umweltprobleme steige das Risiko von Naturkatastrophen weltweit, erklärte die Schwedin. Laut der UN-Expertin leben die Hälfte der sieben Milliarden Menschen auf der Welt in katastrophengefährdeten Gebieten.

© dpa/AFP/dapd/bero/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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