Aids:Erfreuliche Nebenwirkung der HIV-Therapie

Manche Medikamente gegen das HI-Virus haben offenbar einen weiteren Nutzen: Sie schützen Kinder vor Malaria.

Manche antiretrovirale HIV-Therapien können das Malariarisiko von Kindern senken. Dies berichteten Mediziner um Jane Achan von der Makarere-Universität in Uganda auf einer Tagung in Seattle.

Die Forscher hatten zwei Jahre lang die Krankengeschichten von 176 HIV-infizierten ugandischen Kindern verglichen. Die Hälfte der Kinder erhielt eine antiretrovirale Therapie (ART) mit den Wirkstoffen Lopinavir und Ritonavir. Die andere Gruppe wurde mit einer ART ohne diese Substanzen behandelt.

Im Verlauf von zwei Jahren kam es in der Liponavir-Gruppe im Mittel zu 1,32 neuen Malariafällen pro Person und Jahr, verglichen mit 2,25 Fällen in der anderen Gruppe. Dies entspricht einer Senkung um 41 Prozent in der Liponavir/Ritonavir-Gruppe.

Die Forscher vermuten, dass die beiden Substanzen vor Malaria schützen, indem sie den Abbau des Malariamedikaments Lumefantrin im Körper hemmen. Dazu passt, dass die Liponavir-Therapie vor allem das Malariarisiko für Kinder senkte, die bereits wegen dieser Krankheit behandelt worden waren. Trotz der Ergebnisse plädieren die Forscher nicht dafür, HIV-Mittel zur Malaria-Prophylaxe einzusetzen.

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