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Im Saarland ziehen die Piraten ein.

Ausgewählt von Edeltraud Rattenhuber

Dass die FDP nur 1,2 Prozent der Wählerstimmen im Saarland erhalten würde, war keine Überraschung. Dafür aber der Stimmenanteil von 7,4 Prozent für die Piratenpartei, die damit erstmals in den Landtag in Saarbrücken einzieht. Für die im Internet stark vernetzten Anhänger der Piraten und ihre bloggenden Beobachter ist das ein Signal für die nächsten Wahlen. Die Gründe der niedrigen Wahlbeteiligung von 61,6 Prozent sind ihnen sonnenklar:

The leader of Pirate Party Nerz attends news conference about results of Saarland state election in Berlin

Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei, Sebastian Nerz, am 26. März 2012  in Berlin bei einer Pressekonferenz zu den Ergebnissen der Landtagswahl im Saarland auf dem Podium. Die Piraten erreichten 7,4 Prozent der Wählerstimmen bei der Landtagswahl am 25. März 2012 im Saarland.

(Foto: REUTERS)

So meint der "Politblogger" Dietmar Näher (politblogger.eu) , SPD und CDU hätten bereits vor der Wahl erklärt, eine große Koalition bilden zu wollen. "Dagegen kommt die Demokratie einfach nicht an." In Wahrheit sei diese Wahl daher eine einzige Farce. Und so hätten die Wähler eigentlich nur eine Wahl gehabt - nämlich die, zu Hause zu bleiben.

"Schwarmintelligenz auf Zielkurs": Mit diesem Slogan gratulieren die Mitglieder der Piratenpartei in ganz Deutschland den Saarländern auf http://blog.piratenpartei.de/ zum Wahlergebnis. So schreiben etwa die Piraten aus Memmingen, die Saarländer hätten es trotz widriger Verhältnisse geschafft zu zeigen, "dass es die oft beklagte Politikmüdigkeit nicht gibt". Die "Berliner Motorrad-Piraten" kündigen schon jetzt für Ostern eine Wahlkampftour nach NRW und dann nach Schleswig-Holstein an.

Michael Stinnes schreibt auf seiner Website michaelstinnes.de : "Der Zeitgeist ist ein Pirat". Das politische Establishment könne es drehen und wenden wie es wolle, die Piraten seien gekommen, um zu bleiben. In die gleiche Kerbe schlägt Uwe Hauck auf www.livingthefuture.de . Ob die Piraten sich halten könnten, hänge von der Bewahrung ihrer "basisdemokratischen und noch nicht mit Politikerdeutsch verseuchten Einstellungen" ab. Gerade auch bei den Interviewrunden nach der Wahl hätten die etablierten Parteien "wieder den gleichen Urschleim" abgesondert wie nach jeder Wahl".

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