2. Bundesliga:Löwen verlieren, Fürth nur Unentschieden

Der TSV 1860 München unterliegt dem Tabellenletzten Hansa Rostock, die SpVgg Greuther Fürth kommt bei Erzgebirge Aue nicht über ein Unentschieden hinaus. Eintracht Frankfurt schob sich bereits am Freitag an die Spitze der 2. Bundesliga.

Die SpVgg Greuther Fürth hat die Tabellenführung in der 2. Fußball-Bundesliga verloren, bleibt aber auf Aufstiegskurs. Die Franken kamen am Samstag beim FC Erzgebirge Aue nicht über ein 1:1 (1:0)-Unentschieden hinaus. Vor 8700 Zuschauern hatte Olivier Occean die Gäste in der 43. Spielminute per Kopf in Führung gebracht. Es war sein 16. Saisontreffer.

FC Erzgebirge Aue - SpVgg Greuther Fuerth

Tor aus kurzer Distamz: Aues Halil Savran trifft gegen Fürth.

(Foto: dapd)

Den Ausgleich für die Auer, die sich mit dem Punktgewinn weiter aus der abstiegsgefährdeten Zone entfernten, markierte Halil Savran (55.). "Wir können mit diesem Punkt leben. Wir wollten den Dreier, das hat nicht geklappt. Aber das wirfs uns nicht um", erklärte Fürths Trainer Mike Büskens.

In einem ansehnlichen und vor allem in der 2. Halbzeit rassigen Zweitliga-Spiel schenkten sich beide Mannschaften nichts. Aue fand über den Kampf auch wieder mal zu spielerischer Qualität. Damit beeindruckten die Sachsen immer wieder den Favoriten. Auch die zwei ersten Großchancen durch Guido Kocer (2./12.) trugen dazu bei, dass Fürth nicht wie gewohnt mit seinen spielerischen Mitteln Erfolg hatte.

Auch für die Gäste standen in Halbzeit eins nur zwei Chancen zu Buche: Aues Keeper Martin Männel rettete gegen Mergin Mavraj (18.), hatte bei Occeans Kopfball aber keine Chance. "Den hat Olli perfekt gesetzt", lobte Büskens. Nach dem Wechsel forcierte Aue seine Anstrengungen und wurde dafür mit dem Ausgleich belohnt. Büskens haderte damit, dass seine Mannschaft einige aussichtsreiche Chancen ausließ: "Wir waren mehrmals kurz vor dem zweiten Tor. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein."

Der Tabellenletzte Hansa Rostock hat ein 1:0 (0:0) bei 1860 München erkämpft und damit ein kräftiges Lebenszeichen im Abstiegskampf gegeben. Das Tor erzielte der Schwede Freddy Borg in der 80. Minute. "Das war hochverdient", sagte Trainer Wolfgang Wolf nach dem ersten Auswärtssieg der Rostocker, "wir werden noch für Überraschungen sorgen."

Hansa verließ vorläufig das Tabellenende und liegt nur noch einen Punkt hinter Aachen auf Rang 16. Es lief auf eine Glaubensfrage hinaus: Wie sehr würden die Sechziger noch auf Rang drei hoffen, wie stark würde sich der Tabellenletzte Rostock für den möglicherweise rettenden Relegations-Platz 16 ins Zeug legen?

Die Antwort war schnell klar: München glaubt in dieser Saison an nichts mehr, und Rostock versucht mit bescheidenen Mitteln alles, was geht. Seltsamerweise verursachte eine Verletzung des Rostockers Holst (18. Minute) einen Bruch im Spiel der Sechziger, der eingewechselte Weilandt entfachte im Zusammenspiel mit Jänicke einigen Druck.

Das Spiel blieb jedoch auf teilweise erschreckend schwachem Niveau, 17.700 Zuschauer in der Münchner Arena reagierten zunehmend ungehalten. In der zweiten Hälfte wurde München 60 stärker, namentlich Junioren-Nationalstürmer Volland zeigte ein paar schöne Aktionen. Bei seiner Doppelchance in der 55. Minute zeichnete sich Rostocks Torwart Hahnel aus, so wie sein Gegenüber Kiraly bei einem Schuss des eingewechselten Borg (69.).

Am Ende setzte sich mit Rostock das engagiertere Team doch durch: Blum legte auf der linken Seite ein starkes Solo hin, seine Flanke verwertete Borg per Kopfball zum Siegtreffer. Münchens Routinier Benny Lauth war bedient: "Es war mit Abstand das schlechteste Spiel von unserer Seite."

Eintracht Frankfurt hat am Freitag gegen den VfL Bochum ohne viel Mühe mit 3:0 (3:0) gewonnen und den Sprung an die Tabellenspitze der Zweiten Liga geschafft. Vor 39.300 Zuschauern trafen am Freitagabend Mohamadou Idrissou (18. Minute), Alexander Meier (32.) und Erwin Hoffer (35.) zum fünften Eintracht-Sieg in Folge. Die Hessen haben vorerst ein Acht-Punkte-Polster auf den Relegationsplatz,

Bochum ist seit mittlerweile sechs Spielen sieglos. "Wir haben ein paar Minuten gebraucht, bis wir im Spiel waren. Das 1:0 war dann wichtig. Und bei einer 3:0-Halbzeitführung ist es dann nicht einfach, gegen uns noch zu gewinnen", sagte Frankfurt-Coach Armin Veh. In einem einseitigen Spiel hatten Sekunden nach dem Anpfiff zunächst die Gäste aus Bochum die beste Torchance durch einen Kopfball von Marcel Maltritz.

Doch dann drehten die Frankfurter auf und kamen durch den agilen Mohamadou Idrissou zur großen Tormöglichkeit. Nachdem der Kameruner den Ball unter die Latte gedroschen hatte und dieser von dort wieder vor die Linie geprallt war, lief die Szene weiter: Constant Djakpa flankte erneut in den Strafraum, wo Sonny Kittel volley zu Idrissou weiterleitete und dieser aus sieben Metern einköpfte.

Die Bochumer konnten nach dem Gegentor nur kurz Luft holen, ehe Erwin Hoffer auf Alexander Meier flankte, der aus der Drehung mit rechts sehenswert zum 2:0 vollendete. "Das hat er absolut weltklasse gemacht", sagte Veh. Frankfurt ließ nicht locker, der enorm fleißige Hoffer köpfte dann auf Vorarbeit von Djakpa schon früh den dritten Treffer.

Die Bochumer hatten durch Takashi Inui (36.), der nur den Innenpfosten traf, ihre beste Gelegenheit der ersten Hälfte. Insgesamt aber kam von den Gästen viel zu wenig. Nach der Pause verflachte das Spiel. Der Sieg der Frankfurter geriet nicht mehr ansatzweise in Gefahr. Sie sind zu Hause weiterhin ungeschlagen.

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