US-Unternehmen will Asteroiden ausbeuten:Außerirdischer Bergbau

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Ein Unternehmen aus den USA erhofft sich einen Goldrausch im All: Wasser, Platin und Gold will es von 2025 an auf Asteroiden abbauen. Unterstützung kommt von einem Science-Fiction-Experten: Avatar-Regisseur James Cameron beteiligt sich an dem milliardenteuren Projekt.

Es klingt nach Science-Fiction, soll aber in absehbarer Zeit Wirklichkeit werden: Das amerikanische Unternehmen Planetary Resources will von 2025 an mit Satelliten rohstoffreiche Asteroiden in Erdnähe aufspüren. Das kündigte das Unternehmen auf einer Pressekonferenz in Seattle an. "Das Universum ist voll von Rohstoffen, und wir machen sie für die Menschheit nutzbar", sagte Peter Diamandis, einer der Unternehmensgründer.

Könnte mehr Platin enthalten, als jemals auf der Erde gefördert wurde: ein Asteroid. AP Photo/Planetary Resources (Foto: AP)

Schon in zwei Jahren will das Unternehmen Teleskope ins All schicken, die geeignete Asteroiden in Erdnähe finden sollen. "Wir sind schon dabei, das erste Gerät zu bauen", sagte Anderson. Noch ist das ganze Vorhaben eher Theorie als Praxis. Die Bilder, die das Unternehmen veröffentlicht hat, sind am Computer entstanden.

Einige Asteroiden bestehen neben riesigen Gesteinsmassen aus Wasser, andere aus wertvollen Mineralien wie Gold und Platin. Zu Hunderttausenden rasen sie um die Sonne. Ein paar wenige bringen es auf mehrere hundert Kilometer Durchmesser und gehören damit zu den Zwergplaneten.

Roboter-Raumschiffe sollen in einem späteren Stadium die Bodenschätze an Ort und Stelle aus dem Gestein lösen. Ein Asteroid könne mehr Platin beinhalten als jemals auf der Erde gefördert worden sei, sagte Diamandis. Bereits vor einiger Zeit hatte er dem US-Wirtschaftsmagazin Forbes gesagt: "Ich will einen Goldrausch entfachen."

Ein Science-Fiction-Experte berät die Unternehmer: Hollywood-Regisseur James Cameron. Sein Film Avatar über die Ausplünderung eines fremden Planeten durch die Menschen wurde zum kommerziell erfolgreichsten Film aller Zeiten. Nun hilft Cameron Planetary Resources und dessen Vorhaben, mit Roboter-Raumschiffen rohstoffreiche Asteroide einzufangen und auszubeuten. Wie das überhaupt funktionieren soll, darüber diskutiert heute Abend ein Nasa-Forscher mit Usern in einem Chat des Wall Street Journal.

Etwa 2,6 Milliarden Dollar dürfte es nach Berechnungen der US-Raumfahrtbehörde Nasa kosten, einen Asteroiden mit einem Durchmesser von sieben Metern mit einem Raumschiff in die Mond-Umlaufbahn zu befördern, schrieb das Wall Street Journal kürzlich. Selbst solche Summen dürften Cameron vertraut sein - einen ähnlichen Betrag spielte sein Galaxien-Epos Avatar ein.

© Süddeutsche.de/dpa/ueb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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