EADS, Boeing und die US-Luftwaffe:Hängepartie in der Warteschleife

Kampf um die Milliarden, nächster Akt: Das Pentagon könnte die Abgabefrist für die Ausschreibung über 179 Tankflugzeuge verlängern - EADS hat wieder Interesse.

Kommt noch einmal Schwung in das fast schon entschiedene Ausschreibungsverfahren für das US-Militär? Das Pentagon ermuntert den europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzern EADS offenbar, ein Gebot für die 179 Tankflugzeuge abzugeben.

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Washington teilte mit, eine Verlängerung der Abgabefrist sei denkbar, um EADS die Möglichkeit zu geben, doch noch eine Gegenofferte zu dem Gebot des US-Konkurrenten Boeing vorzulegen.

EADS habe gegenüber dem US-Verteidigungsministerium ein mögliches Interesse daran angemeldet, sich weiter um den Zuschlag zu bemühen, sagte ein Ministeriumssprecher.

Wenn die Zeit nicht reicht

Derzeit läuft die Abgabefrist bis zum 10. Mai. Nach Ansicht von EADS-Chef Louis Gallois ist die Zeitspanne aber zu kurz, um im Alleingang ein Gebot einzureichen oder noch einen Partner dafür zu finden.

Das von deutschen und französischen Anteilseignern dominierte Unternehmen EADS und sein US-Partner Northrop Grumman hatten Anfang des Monats ihren Rückzug aus dem Bieterwettbewerb über 179 Tankflugzeuge für das US-Militär im Wert von 35 Milliarden Dollar (25,8 Milliarden Euro) verkündet. Beide Konzerne begründeten dies mit unfairen Wettbewerbsbedingungen und beklagten, dass die Ausschreibung voll auf den Konkurrenten Boeing zugeschrieben worden sei.

Eigentlich hatten Northrop Grumman und EADS den Auftrag 2008 bereits in der Tasche, Boeing ging aber erfolgreich dagegen vor: Der Rechnungshof des Kongresses erklärte das Vergabeverfahren für fehlerhaft und empfahl dem Pentagon die Neuausschreibung.

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