Die Uefa nimmt München in Beschlag. Überall sind Uefa-Plakate für das große Finale am Samstag zu sehen, die Stadt finanziert eine große Uefa-VIP-Party für 200.000 Euro und wer hat in der Arena das Hausrecht? Richtig. Die Uefa. Und damit nicht genug. Der europäische Fußballverband hat sich durch die Übernahme des Hausrechts im Münchner Fußballtempel nicht nur herausgenommen den Namen zu ändern ("Fußball Arena"), er bestimmt auch die farbliche Abstimmung der Außenfassade.
Die Allianz Arena wird am Champions-League-Abend nicht in Rot, nicht in Blau und auch nicht in Weiß leuchten - sondern in Türkis und Grün. Also in den Farben der Uefa. Es wurde schon wild spekuliert, wie denn das Stadion am 19. Mai aussehen wird. Es sind Bildbearbeitungsprogramme herangezogen worden, die die Arena in verschiedene Farben tauchten: Bläuliches Türkis oder Türkisliches Grün. Es hat alles nicht gestimmt.
Die Arena ist in grünen, blauen und türkisen Rauten gehalten. Die Uefa-Farben bedecken aber nicht die komplette Außenfassade, sondern nur ein Band im unteren Bereich. Man könnte es erfrischend schlicht nennen. Das ist durchaus paradox. So wie sich der Verband in den letzten Tagen in das Münchner Leben gedrängt hat und wie er sich auch sonst gerne inszeniert, hätte man eine pompösere Beleuchtung erwartet. Vielleicht eine auf das Dach montierte Lasershow.
So aber erhält die Arena ein angenehmes Äußeres. Nicht zu bunt und nicht zu weiß. Den Allianz-Arena-Schriftzug hat die Uefa nicht wie noch bei der WM 2006 von der Fassade schrauben lassen, sondern lediglich mit einem Banner übergehängt. Gemessen an dem hollywoodreifen Spektakel im Vorfeld des Finales eine eher amateurhafte Lösung.