1967: Das Ereignis konnte sich in seiner Bedeutung mit der Mondlandung messen: Der Südafrikaner Christiaan Barnard verpflanzt das erste menschliche Herz - ein Organ, dem von altersher eine besondere Symbolik zukommt und das stärker noch die Frage aufwirft, wie die Psyche eines Menschen wohl mit einer solch intimen Gabe zurechtkommt. Barnard avanciert zum Medienstar, der die ethischen Bedenken zuweilen mit recht derben Späßen ("Ich bin ein neuer Frankenstein") zu zerstreuen sucht. Auf dem Bild ist er 1999 beim Wiener Operball zu sehen.
Sein Patient, der Lebensmittelhändler Louis Washkansky, lebt nur drei Wochen mit dem Herz eines jungen Unfallopfers. Er stirbt an einer Lungenentzündung - als Folge der starken Immunsuppression.
Zwei Wochen später verpflanzt Barnard erneut ein Herz. Dieses Mal unterdrückt er die Abwehr des Patienten weniger stark, der Kranke lebt noch 18 Monate, ehe er das Organ abstößt.
Im gleichen Jahr gelingen auch die ersten erfolgreichen Leber- und Lungentransplantationen.
Verbesserte Medikamente zur Immunsuppression führen in den folgenden Jahren zu immer mehr und erfolgreicheren Transplantationen So lebte ein Amerikaner mindestens 42 Jahre lang beschwerdefrei mit der Niere seiner Schwester. Den Rekord nach einer Herztransplantation dürfte ebenfalls ein Amerikaner halten: Er lebte 31 Jahre mit dem Spenderorgan.