Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat in der Bild am Sonntag angekündigt, dass die geplante Reform der Flensburger Verkehrssünderkartei noch einmal verschärft werden soll. Neben den beiden Kategorien mit einem oder zwei Punkten soll es noch eine dritte mit drei Punkten geben. Diese Punkte sollen bei Straftaten wie Fahrerflucht oder Alkohol-Fahrten fällig werden und erst nach zehn Jahren verjähren. "Drei Punkte gibt es künftig zum Beispiel für unerlaubtes Entfernen vom Unfallort, Fahren im Vollrausch, unterlassene Hilfeleistung oder schwere Nötigung durch zu dichtes Auffahren", sagte Ramsauer. "Dies dürfte die Verkehrsrowdys zur Räson bringen, da der Führerschein künftig bereits mit acht Punkten weg ist."
Die Reform soll seinen Angaben zufolge bis zur Bundestagswahl 2013 in Kraft treten. Die Nachbesserungen sind laut Ramsauer die Reaktion auf die Ergebnisse eines Diskussionsforums im Internet, das sein Ministerium in den vergangenen Wochen veranstaltet hatte. "Bemerkenswert ist das gesunde Rechtsempfinden vieler Bürger. Sie wünschen sich für schwere Verstöße zusätzliche Punkte. Das war die mit Abstand am meisten geforderte Änderung."
Viele Bürger hätten auch eine Erhöhung der Bußgelder für Autofahrer gefordert, die an Schulbussen vorbeirasen, Kinder nicht angurten oder während des Fahrens mit dem Handy telefonieren. "Das ist zwar kein Bestandteil der Punktereform, aber trotzdem ein Denkanstoß", sagte Ramsauer.