ORF wieder auf Facebook:"Wir lassen uns vom Publikum nicht abschneiden"

Im juristischen Hin und Her um seine Facebook-Seiten hat der ORF einen Etappensieg errungen. Bis auf Weiteres dürfen die Redaktionen des Österreichischen Rundfunks wieder im Netzwerk aktiv sein. Endgültig ist das aber noch nicht.

Cathrin Kahlweit

Schlawiner, Wir sind Kaiser, Helden von morgen - insgesamt 39 Seiten in sozialen Netzwerken waren betroffen vom sogenannten Facebook-Verbot, dem der ORF in Österreich unterlag. Der Sender verstoße gegen das ORF-Gesetz, wenn er als öffentliches Medium eigene Facebook-Seiten betreibe, hatten zwei Gerichte geurteilt, was dort naturgemäß auf Unverständnis stieß, weil man sich von der modernen Kommunikation mit den vor allem jüngeren Zuschauern abgeschnitten sah.

Nun ist das Verbot, eigene Seiten zu betreiben oder auf diese zu verlinken, vorerst aufgehoben. Der ORF hatte beim Verfassungsgericht in Wien geklagt und war dort abgeblitzt, bekam aber dann beim Verwaltungsgerichtshof recht. Das Gericht erkannte dem Antrag der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt "aufschiebende Wirkung" zu - bis zum endgültigen Urteil, das noch in 2012 erwartet wird.

Um das Verbot zu umgehen, über Facebook die eigenen Produktionen vermarkten und bewerben zu können, hatten zahlreiche ORF-Redaktionen ihre Zuschauer und Zuhörer aufgerufen, selbst die Facebook-Seiten für jene Sendungen weiterzubetreiben, die sie besonders mögen, so wollte man auf einem Umweg weiter im Netzwerk-Geschäft bleiben.

Nun legen die Redaktionen selbst wieder los; "wir sind zurück", hieß es auf der Fanseite von Ö 3, man dürfe ab sofort die Postings nicht nur lesen, sondern sogar antworten. Intendant Alexander Wrabetz twitterte: "Wir lassen uns von Publikum und Zuschauern nicht abschneiden: Wichtiger Etappenerfolg."

Die nächste Etappe soll eine Gesetzesänderung sein, auf die der Österreichische Rundfunk mit aller Macht hinzuwirken versucht.

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