Kunstaktion von Spencer Tunick:München zieht blank

Nackt, Rot, Gold: Für ein Shooting des New Yorker Fotokünstlers Spencer Tunick haben 1700 Münchner ihre Hüllen fallen lassen. Mitten in der Innenstadt.

1 / 14
(Foto: dapd)

Ist das Kunst - oder sind die einfach nur nackt? 1700 Menschen haben am Samstagmorgen für ein Shooting im Zentrum von München posiert. Ohne Kleidung. Angemalt in Rot und Gold. Mitten in der Innenstadt.

2 / 14
(Foto: REUTERS)

Der US-Künstler Spencer Tunick ist bekannt für seine Kunstaktionen mit nackten Körpern, vielen nackten Körpern, sehr vielen. Nun hat er erstmals in München Hunderte Leiber in Szene gesetzt.

3 / 14
(Foto: dapd)

Opernintendant Nikolaus Bachler hat den Fotokünstler beauftragt, sich von der "Ring"-Inszenierung von Andreas Kriegenburg inspirieren zu lassen und diese in den öffentlichen Raum zu bringen.

4 / 14
(Foto: dpa)

Kurz nach Sonnenaufgang um 5.15 Uhr machte Tunick dann seine ersten Aufnahmen auf der Ludwigstraße. Hunderte rote Körper formten eine Flamme, sinnbildlich für Wagners Unterwelt Nibelheim.

5 / 14
(Foto: dpa)

Auf dem Odeonsplatz ließen sich die rot gefärbten Münchner auf dem Boden vor der Feldherrnhalle nieder: Das Motiv hier: ein feuriger Drachenschlund.

6 / 14
(Foto: dapd)

Der Max-Joseph-Platz vor der Bayerischen Staatsoper war Treffpunkt für alle roten und goldenen Teilnehmer, die das Hauptmotiv der Aktion bildeten - den Ring. Im Inneren der Oper wurde zum Abschluss noch der angehäufte Reichtum dargestellt.

7 / 14
(Foto: dpa)

Für die Münchner sind nackte Menschen eigentlich nichts Aufsehenerregendes. Am Eisbach im Englischen Garten sonnen sich im Sommer zahlreiche "Nackerte". Doch Tausende in Adamskostüm und dann auch noch mitten im Stadtzentrum - das ist dann doch etwas ungewöhnlich.

8 / 14
(Foto: dapd)

Die Aktion fand am frühen Morgen statt, damit der Münchner Alltag nicht allzu ge- und verstört wird. Der Nachteil: Die Temperaturen waren noch recht frisch. 13 Grad hatte es in der Früh.

9 / 14
(Foto: dpa)

Zahlreiche Passanten blieben am Samstagmorgen stehen und staunten über den Auflauf der Nackten. Auch den Trambahnfahrern bot sich ein außergewöhnliches Bild.

10 / 14
(Foto: dpa)

2500 Menschen hatten sich für Tunicks Aktion angemeldet. Zwar fehlten schließlich etliche. Der Künstler hatte aus Erfahrung aber schon damit gerechnet, dass viele seiner potentiellen Modelle kurzfristig wieder abspringen. Außerdem verschreckte einige die frühe Uhrzeit.

11 / 14
(Foto: dpa)

Tunick hat schon mehrere Nacktaktionen durchgeführt. Zum Beispiel stellte er 5000 Nackte vor das Opernhaus in Sydney, um für eine freie und gleiche Gesellschaft in Australien zu werben; er ließ 600 Nackte auf dem Aletschgletscher vor der Erderwärmung warnen und 1200 Menschen auf das drohende Austrocknen des Toten Meeres hinweisen. In München lautete die Botschaft: Kunst in den öffentlichen Raum bringen.

12 / 14
(Foto: dpa)

Mit einem Megaphon dirigierte Tunick die nackten Körper. "Die die meine Arbeit nicht akzeptieren, stellen eine Minderheit dar", sagte der Künstler im Vorfeld in einem SZ-Interview. "Viele verstehen die Vorstellung, wie schön eine Masse von nackten Körpern sein kann."

13 / 14
(Foto: dpa)

Die Mitmach-Kunstaktion passt zu Bachlers Opernhaus-Konzept: Der Intendant will eine künstlerische Öffnung seines Hauses. Im vergangenen Jahr fand beispielsweise ein Flashmob in der Oper statt und derzeit erkundet das Haus mit dem Projekt "München komplett" gemeinsam mit den Kammerspielen die Peripherie der Stadt. Der Zuschauer ist immer auch Teilnehmer.

14 / 14
(Foto: dpa)

Das Nationaltheater zeigt ab dem 30. Juni ein vierminütiges Video über das Münchner Shooting. Und sicherlich werden die Fotos der nackten Münchner auch bald in einem Museum zu sehen sein.

© Süddeutsche.de/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: