Hausexplosion in Großbritannien:Polizei ermittelt nach Tod von Zweijährigem

Als wäre "eine Bombe hochgegangen": So beschreiben Anwohner die Szene nach der Explosion eines Reihenhauses bei Manchester. Ein Zweijähriger kam in den Trümmern ums Leben. Die Polizei emittelt.

Eine Szene "wie in einem Kriegsgebiet", als wäre "eine Bombe hochgegangen", "zerborstene Fenster, kaputte Autos", "ein großer Haufen Ziegelsteine": Eine schwere Explosion hat in einem Dorf bei Manchester drei Reihenhäuser schwer beschädigt. Ein Mann wurde mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus geflogen, ein Kleinkind starb. Die Polizei behandelt die Unglücksstelle als Tatort und bezeichnet den Tod des etwa zweijährigen Jungen als "verdächtig."

Hausexplosion in Großbritannien - Polizei ermittelt nach Tod eines Zweijährigen

Drei Reihenhäuser wurden nach Polizeiangaben bei der Explosion in Shaw bei Manchester schwer beschädigt. Ein Zweijähriger starb in den Trümmern.

(Foto: AP)

Zunächst war von einem Gasleck in einem der Häuser ausgegangen worden. Um 10.40 Uhr am Dienstagmorgen informierten Bewohner des Ortes Shaw den Netzbetreiber über Gasgeruch, wenig später kam es zu der Explosion. Die oberen Stockwerke brachen ein, Trümmer flogen, Fenster zerplatzten. Er habe "einen gewaltigen Knall" gehört, berichtet ein Augenzeuge, der in der Nähe seiner Arbeit nachging.

100 Wohnungen rund um die Unglücksstelle wurden evakuiert, Gas und Strom in der unmittelbaren Umgebung abgestellt. Die Behörden gehen davon aus, dass sich niemand mehr in den Trümmern befindet. Schockierte Anwohner trafen sich in einer improvisierten Notunterkunft in einer nahegelegenen Schule. "Viele Menschen hier sind sehr niedergeschlagen, nach dem Schock von heute morgen", sagte Hilfskoordinator Jean Stretton der britischen BBC, "aber es gibt auch eine Menge Zusammenhalt."

Wie es zu der Explosion kam, ist völlig unklar. Die Feuerwehr arbeitet noch immer daran, die umliegenden Gebäude zu stabilisieren. Der örtliche Gasversorger hofft, an diesem Mittwoch Ingenieure in die Ruine schicken zu können, um die Ursache zu untersuchen.

Warum die Polizei den Tod des Kleinkindes als verdächtig behandelt, ist unklar. Der schwerverletzte 27-Jährige soll nicht mit dem Jungen verwandt sein. Es gebe Gerüchte in der Nachbarschaft, dass es am Vorabend zu einer häuslichen Auseinandersetzung in dem betroffenen Haus gekommen sei, sagte ein Ermittler. "Wenn dem so war, wurden wir nicht zu Hilfe gerufen", sagte Superintendant Neil Evans dem Guardian.

Zum Tod des Jungen sagte Evans: "Seine Lieben sind völlig verstört und wir werden ihnen in dieser schwierigen und sorgenvollen Zeit so gut helfen, wie wir können."

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