Zubin Mehta erhält Bundesverdienstkreuz:Brückenbauer zwischen Deutschland und Indien

Er ist einer der weltweit tätigen, berühmten und außerordentlichen Dirigenten unserer Zeit. Doch Zubin Mehta hat sich auch um die Musik als Verbindung zwischen Indien und Deutschland verdient gemacht. Viele Ehrungen sind ihm bereits zuteil geworden, nun kommt das Große Bundesverdienstkreuz hinzu.

Harald Eggebrecht

Die Liste der bedeutenden Auszeichnungen und großen Ehrungen für den in Indien geborenen Dirigenten Zubin Mehta ist lang und Achtung gebietend. Neben den Orden und Ehrbezeugungen diverser Staaten dürften dem Maestro wohl jene Momente die liebsten sein, in denen sich, um nur ein paar zu nennen, Orchester wie die Münchner und Wiener Philharmoniker, das Bayerische Staatsorchester und das Israel Philharmonic Orchestra vor ihm und seinen Verdiensten verneigten. Sie machten ihn zum Ehrendirigenten, Ehrenmitglied oder wie im letzteren Fall ernannten ihn zum Musikdirektor auf Lebenszeit.

Dirigent Zubin Mehta

Dirigent Zubin Mehta: Vor ihm und seinen Verdiensten haben sich Orchester wie die Münchner und Wiener Philharmoniker, das Bayerische Staatsorchester und das Israel Philharmonic Orchestra verneigt - nun erhält er das Große Bundesverdienstkreuz.

(Foto: dpa)

Nun verleiht ihm am 22. Juli der deutsche Botschafter in Indien, Michael Steiner, in seiner Residenz in Neu Delhi das Große Bundesverdienstkreuz. Einmal wird Mehta gewürdigt für seinen Rang als einer der weltweit tätigen, berühmten und außerordentlichen Dirigenten unserer Zeit. Zum Zweiten gilt der Orden aber Mehtas Bemühungen um die Musik als Verbindung zwischen Indien und Deutschland. Er wird also als musikalischer Brückenbauer zwischen beiden Ländern geehrt, jenseits deren sonstiger wirtschaftlicher und politischer Zusammenarbeit.

Abgesehen von seinen seit 1961 zahllosen eigenen Auftritten in Deutschland und vor den wichtigsten deutschen Orchestern hat Mehta in seiner Funktion als Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper (1998 - 2006) 2005 das Bayerische Staatsorchester auf einer denkwürdigen Tournee erfolgreich nach Indien gebracht.

Oder er hat für den WWF ein Benefizkonzert der Berliner Staatskapelle dirigiert zur Unterstützung von einschlägigen Projekten in den indischen Staaten von Sikkim und Arunachal Pradesh. Mehta hat Musik immer als freies, Gemeinsamkeit förderndes Erlebnis verstanden, mögen die Zuhörer auch ganz verschiedenen Völkern, Schichten und Religionen angehören. Darin ist er ein Weltbürger, so stolz er sonst auf seine indischen Wurzeln ist.

Die Verleihung bietet noch einen Höhepunkt: Alarmél Valli, anerkannt als eine der großen Koryphäen des klassischen indischen Bharatnatyam-Tanzes, wird zu Ehren von Mehta auftreten. Auch sie ist in Deutschland bekannt, da sie bereits bei den Münchner Opernfestspielen, beim Millennium-Festival in Berlin oder zum Silberjubiläum von Pina Bauschs Wuppertaler Tanztheater getanzt hat. Die Botschaft ist klar: Musik und Tanz verbinden über Grenzen hinweg.

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