Neue Kamera Canon EOS M:Für Halbprofis

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Canon hat seine erste spiegellose Kamera mit wechselbaren Objektiven vorgestellt. Die EOS M bietet trotz geringerer Größe nahezu alles, was Spitzenmodelle im Spiegelreflex-Einsteigersegment auch können.

Helmut Martin-Jung

Mit der EOS M steigt Canon als letzter der großen Hersteller ins Geschäft mit spiegellosen Systemkameras ein. Leicht ist diese Entscheidung den Japanern nicht gefallen - warum, das zeigt ein Blick auf die technischen Daten: Die EOS M bietet trotz geringerer Größe nahezu alles, was das neue Spitzenmodell im Spiegelreflex-Einsteigersegment, die EOS 650 D, auch kann. Vor allem ist da der berührungsempfindliche Bildschirm, der ähnlich praktisch funktioniert wie bei einem Smartphone. Ein schnelles Zoomen ins aufgenommene Bild ("Ist das Bild auch wirklich scharf?") zum Beispiel ist damit kein Problem. Aber auch der APS-C-Sensor mit einer Auflösung von 18 Millionen Pixel sowie der Bildprozessor sind identisch. Canon macht sich also selbst Konkurrenz.

Die Canon EOS M ist ab September im Handel (Foto: Bloomberg)

Ein paar Unterschiede allerdings gibt es schon: Die EOS M hat weder einen eingebauten Blitz, noch einen Sucher - auch einer zum Aufstecken, wie ihn beispielsweise Olympus für die Pen-Kameras im Programm hat, findet sich auf der Zubehörliste nicht. Dort taucht stattdessen ein Adapter auf, mit dem sich alle Canon EF-Wechselobjektive auch an der M verwenden lassen. Ein starkes Argument für alle, die jetzt schon Canon-DSLR-Kameras nutzen.

Wenig Knöpfchen

Mit ihrer Art der Menüführung, mit den vergleichsweise wenigen Knöpfen, die zur Verfügung stehen, wendet sich die M dennoch weniger an den (Halb-)Profi, der gerne eine kleine, aber gute Kamera für alle Fälle sucht. Zielgruppe sind vielmehr Aufsteiger, die bisher eine Kompaktkamera genutzt haben, denen aber eine Spiegelreflexkamera unterwegs zu groß und zu schwer ist.

Zu diesem Zweck hat Canon auch zwei Objektive neu entwickelt: Ein flaches 22-Millimeter-Weitwinkel sowie ein 18-55-Millimeter-Standardzoom. Besonders die Festbrennweite empfiehlt sich als Immer-dabei-Lösung, mit dem sogenannten Pancake(Pfannkuchen) -Objektiv ist die Kamera kaum größer als eine Kompakte, überragt diese aber in der Bildqualität. Die 18 Megapixel verteilen sich schließlich auf eine wesentlich größere Fläche als bei Kompaktkameras, die Bilder sind daher erheblich rauschärmer.

Die kompakte Bauweise hat aber ihren Preis: Für die Kamera mit dem Standardzoom ruft Canon 849 Euro auf, ein Aufsteckblitz mit Leitzahl 9 ist in diesem Preis enthalten. Für den Adapter, mit dem sich Canon-EF-Objektive nutzen lassen, steht der Preis noch nicht genau fest, etwa 130 Euro muss man dafür aber rechnen.

© SZ vom 30.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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