Schwimmen bei Olympia:Deutsche Staffel verpasst die Medaille

Die deutsche 4x200-Meter-Staffel schwimmt überraschend stark - am Ende reicht es nur zu Platz vier. Gold geht an die USA, vor Frankreich und China. Über 200 Meter schwimmt die 16-jährige Chinesin Ye Shiwen erneut allen davon.

Es war knapp, am Ende blieb nur der vierte Platz: Die von Weltrekordler Paul Biedermann angeführte deutsche Freistil-Staffel hat bei den Olympischen Spielen eine Medaille über 4 x 200 Meter nach großem Kampf knapp verpasst.

London 2012 - Schwimmen

Nur Platz vier: Paul Biedermann (vorne) und die deutsche Staffel.

(Foto: dpa)

Das Quartett mit Startschwimmer Biedermann, Dimitri Colupaev, Tim Wallburger und Clemens Rapp belegte am Dienstagabend in London in 7:06,59 Minuten den vierten Platz. Olympiasieger wurden wie vor vier Jahren in Peking die Amerikaner mit ihren Stars Ryan Lochte und Michael Phelps in 6:59,70 Minuten klar vor Frankreich und China.

"Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Das ist wirklich sehr schade. Wir haben uns super verkauft", sagte der 25-Jährige aus Halle/Saale, der die Schuld "ein bisschen" bei sich suchte: "Für mich ist es unbefriedigend. Was wäre gewesen, wenn ich den Tick schneller gewesen wäre?"

"Die Enttäuschung war kurz ganz groß, aber ein vierter Platz bei Olympia ist ganz gut, das kann sich sehen lassen", sagte auch Schlussschwimmer Clemens Rapp.

Zuvor war die 16-jährige Chinesin Ye Shiwen erneut allen davon geschwommen. Drei Tage nach ihrem Turbo-Sieg mit Weltrekord über 400 m Lagen ließ die Weltmeisterin auch auf der 200-m-Strecke der Konkurrenz in 2:07,57 Minuten keine Chance.

Als Zweite sicherte sich Vizeweltmeisterin Alicia Coutts aus Australien (2:08,15) ihre dritte Medaille in London. Bronze ging an die Amerikanerin Caitlin Leverenz (2:08,95. Die deutsche Meisterin Theresa Michalak (Halle/Saale) war im Halbfinale gescheitert.

Über 200 Meter Brust haben der WM-Dritte Christian vom Lehn und Vize-Europameister Marco Koch das olympische Finale deutlich verpasst. Der 20 Jahre alte vom Lehn benötigte 2:10,50 Minuten, damit war er mehr als eine Sekunde schneller als im Vorlauf. Dennoch reichte es nur zu Gesamtrang zwölf. "Ich bin erschrocken, als ich auf die Anzeigetafel geblickt habe. Ich weiß selbst nicht, wie ich das einordnen soll", sagte vom Lehn. Ratlos war auch Koch, der in 2:10,73 nur auf Rang 13 schwamm: "Ich habe keine Erklärung. Im Training war ich schnell, im Wettkampf nicht. Es ging voll in die Hose."

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