Syrien-Konflikt:Iran stärkt Assad den Rücken

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Ein Zerbrechen der "Achse des Widerstands" gegen Israel will Iran nicht zulassen: Teheran hat seine Unterstützung für den syrischen Machthaber Assad bekräftigt. Der kündigte die Fortsetzung des Kampfes gegen die Rebellen an.

Iran hat sich im Syrien-Konflikt demonstrativ an die Seite des bedrängten syrischen Staatschefs Baschar al-Assad gestellt. Teheran schickte am Dienstag seinen Gesandten Said Dschalili zu Gesprächen mit Assad nach Damaskus. Das vom Fernsehen gezeigte Treffen war Assads erster öffentlicher Auftritt seit zwei Wochen.

Der iranische Abgesandte Dschalili spricht nach dem Treffen mit dem syrischen Staatschef Assad in Damaskus zur Presse. (Foto: REUTERS)

Dschalili hob die enge Allianz beider Länder hervor. Die Islamische Republik werde nicht zulassen, dass Syrien aus diesem Bündnis herausgebrochen werde, sagte Dschalili. Zugleich umwarb Iran die Türkei, die zu Assads schärfsten Kritikern gehört.

Seine Regierung werde weiter mit aller Härte gegen die Aufständischen vorgehen, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Sana Assad, der in den vergangenen Tagen weitere Mitstreiter an die Opposition verlor, unter ihnen Regierungschef Riad Hidschab. "Das syrische Volk und seine Regierung sind entschlossen, das Land von den Terroristen zu säubern und den Terrorismus ohne Einhalt zu bekämpfen", sagte Assad demnach.

Dschalili sicherte Damaskus die Unterstützung Teherans zu. Syrien sei eine "unentbehrliche Säule" des Widerstands gegen die USA und Israel in der Region. Teheran werde es "niemals zulassen, dass die Achse des Widerstands zerschlagen wird".

Dschalili ist der Beauftragte des geistlichen Oberhaupts Irans, Ayatollah Ali Chamenei. Im Libanon hatte Dschalili zuvor erklärt, der Konflikt müsse "nach demokratischen Regeln" und "nicht mit Waffenlieferungen und Blutvergießen" beigelegt werden. Den USA warf er vor, die Region durch Waffenlieferungen an die syrischen Aufständischen zu destabilisieren.

Iran wird zunehmend in den syrischen Bürgerkrieg hineingezogen, nachdem am Samstag 48 Iraner von syrischen Rebellen entführt wurden. Dschalili betonte, Teheran werde "alle Mittel ausschöpfen", die "Pilger" zu befreien. Nach Darstellung der Rebellen handelt es sich bei den Iranern um Militärs, die Assad zur Seite stehen. Iran zufolge sind es Pilger.

Nahezu zeitgleich mit Dschalil umwarb der iranische Außenminister Ali Akhbar Salehi die Türkei. Beide Länder seien die stärksten Mächte in der Region, sagte Salehi in Ankara. Wenn sie ihre Kräfte bündelten, käme das dem Frieden und der Stabilität im Nahen Osten zugute.

Aus der seit Wochen heftig umkämpften nördlichen Millionenstadt Aleppo wurden Gefechte aus mehreren Vierteln gemeldet. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mitteilte, nahm die Armee auch die Viertel Schaar, Sachur und Katardschi im Osten unter Beschuss. Rebellen berichteten, die Luftwaffe habe mit Hubschraubern das östliche Viertel Hanano angegriffen. Erstmals gab es demnach auch Gefechte im nordwestlichen Stadtteil Aschrafijeh.

US-Außenministerin Hillary Clinton warnte vor einem Stellvertreterkrieg um Syrien. Auch dürfe nicht zugelassen werden, dass ein Religionskrieg geführt werden, sagte Clinton in Pretoria.

© Süddeutsche.de/AFP/Reuters/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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