Sparkurs beim Energiekonzern RWE:Chef kommt, Mitarbeiter gehen

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Der Energiekonzern RWE hat sich ein Sparpaket verordnet, mit dem neuen Chef wird es noch einmal radikaler: Peter Terium soll planen, deutlich mehr Arbeitsplätze zu streichen als bisher geplant.

Der Energiekonzern RWE hat bereits viele Entlassungen angekündigt, nun könnten noch mehr Mitarbeiter ihren Job verlieren als bisher geplant. Zusätzlich zu den bereits bekannten 8000 Stellen soll der neue Chef Peter Terium 2400 weitere Arbeitsplätze streichen wollen. Der Plan sei Thema einer RWE-Vorstandssitzung am Donnerstag gewesen, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

Von den Entlassungen betroffen seien vor allem der Verwaltungsbereich - Rechnungs-, Finanz- und Personalwesen. Über Details müsse noch mit den Arbeitnehmervertretern beraten werden. RWE lehnte einen Kommentar zum Thema ab.

Damit würde sich Sparprogramm verschärfen, das sich der Essener Konzern auferlegt hat. Kraftwerkbetreiber RWE steht wegen des Atomausstiegs unter Druck, aber auch weil das Gasgeschäft schwächelt. Der ohnehin geplante Stellenabbau soll auch mit Hilfe der Beteiligungsverkäufe geschehen, durch die der Konzern bis Ende 2013 bis zu sieben Milliarden Euro einnehmen will.

Der Stellenabbau soll zu Einsparungen von bis zu einer Milliarde Euro beitragen, die Terium plant. Er ist seit 1. Juli RWE-Chef. Die Gewerkschaft Verdi hatte sogar befürchtet, dass unter ihm bis zu 5000 zusätzliche Arbeitsplätze wegfallen. Gemeinsam mit der Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie will sie eine Verlängerung der Ende des Jahres auslaufenden Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung durchsetzen. Die Pläne der Arbeitnehmervertreter, den Vertrag bis 2023 zu verlängern und auf RWE-Beteiligungen wie die Netztöchter Amprion und Thyssengas auszuweiten, lehnt Terium aber ab.

Der RWE-Chef will im Rahmen des Reformprojekts "Julio II" auch eine länderübergreifende Erzeugungsgesellschaft gründen. "Das Konzept des Julio-II-Projektteams sieht vor, die deutschen Steinkohle- und Gaskraftwerke der RWE Power in die europäische Erzeugungsgesellschaft einzubringen, die ihren Sitz in Deutschland haben soll", zitiert Reuters aus einem internen Papier des Konzerns. Die Tochter mit Sitz in Nordrhein-Westfalen soll Anfang 2013 an den Start gehen.

© Süddeutsche.de/Reuters/bbr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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