Geschenk von Friede Springer:Döpfner erhält Aktienpaket in Millionenhöhe

Mehr als 70 Millionen Euro sind die Aktien wert, die Friede Springer dem Vorstandsvorsitzenden ihres Verlags geschenkt hat. Insider vermuten dahinter die Absicht, ihn stärker an das Unternehmen zu binden. Mathias Döpfner revanchierte sich zum Geburtstag der 70-Jährigen mit einem eher ausgefallenen Präsent.

Normalerweise sind die Geburtstagskinder die Beschenkten, im Fall Friede Springers ist es jetzt andersherum. Die Mehrheitseigentümerin des Axel-Springer-Verlags machte ihrem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner, wie nun öffentlich wurde, einen Tag vor ihrem 70. Geburtstag am vergangenen Mittwoch ein großzügiges Geschenk: Knapp zwei Millionen Aktien des Unternehmens ließ sie Döpfner zukommen.

Friede Springer Döpfner

Verlegerin Friede Springer feierte am Mittwoch ihren 70. Geburtstag, unter anderem mit dem Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner.

(Foto: dapd)

Der Medienkonzern teilte die Transaktion erst an diesem Freitag in seiner Börsen-Pflichtmeldung mit. Als Friede Springer am Mittwoch in Berlin die Gäste ihrer Geburtstagsfeier empfing - darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel, Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit, Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher und natürlich auch Mathias Döpfner - war über das Aktiengeschäft noch nichts bekannt. Der Wert des Pakets lag bei Handelsschluss am Dienstag bei 72,9 Millionen Euro.

Der von Friede Springer kontrollierte Anteil am Verlagskonzern schrumpft nun nach Konzernangaben auf knapp 51,4 Prozent, Döpfner hält 3,26 Prozent. An den Mehrheitsverhältnissen ändert sich damit nichts. Unternehmensinsider sahen in der Schenkung ein Zeichen dafür, dass Springer Döpfner langfristig ans Unternehmen binden will.

Der 1963 geborene Döpfner war 1998 zunächst als Chefredakteur der Welt ins Unternehmen gekommen, im Juli 2000 wurde er Vorstandsmitglied. Bereits seit 2002 fungiert Döpfner nun als Vorstandsvorsitzender. Friede Springer selbst hatte ihn auf den Posten berufen. Er gilt seither als einer der bestbezahlten Manager der Bundesrepublik.

Friede Springer hatte ihre Gäste vor ihrem Geburtstag gebeten, von Geschenken abzusehen und stattdessen lieber für die von ihrem Mann gegründete Bild-Hilfsorganisation "Ein Herz für Kinder" zu spenden. Döpfner hielt sich nicht an die Bitte - er schenkte der Jubilarin zu ihrem 70. einen Tango-Tanzkurs.

Linktipp: Döpfner und Friede Springer sind bereits einmal beim Tango gescheitert. Sie hätten "nach einem Besuch eines Atom-U-Bootes im Kriegshafen Sewastopol und von Wodka inspiriert in einer Kneipe versucht, Tango zu tanzen", schrieb die Welt zu Friede Springers Geburtstag. Danach habe sie gesagt: "Mit dem nie wieder." Döpfner habe beim Überreichen des Gutscheins gesagt: "I am your partner."

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