Bettina und Christian Wulff:Wiedervereinigung

Traumpaar, Rücktritt, Trennung - und jetzt doch keine Scheidung. Bettina und Christian Wulff sind wieder zusammen. Rückblick auf Höhen und Tiefen einer öffentlichen Beziehung.

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Nur wenige Polit-Paare sind so schnell aufgestiegen wie Bettina und Christian Wulff - und genauso schnell wieder gefallen. Anfangs beliebt, holten den Bundespräsidenten und seine Gattin bald Vorwürfe um einen Privatkredit ein. Es folgte die Trennung. Jetzt hat sich das Ehepaar wiedergefunden. Sie waren das Traumpaar der Politik. Als Christian Wulff im Sommer 2010 mit seiner Frau Bettina ins Schloss Bellevue einzieht, ist halb Deutschland begeistert. Er ist mit 51 Jahren der jüngste Bundespräsident. Sie polarisiert durch jugendliches Auftreten und Oberarm-Tattoo.

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Seit 2008 sind die beiden verheiratet. Für Christian Wulff ist es die zweite Ehe. Zwei Jahre zuvor hatte er die damalige Bettina Körner kennengelernt, die als Pressereferentin beim Reifenhersteller Continental arbeitete. Beide Partner bringen Kinder mit in die neue Beziehung. Mit seiner ersten Frau hat Christian Wulff eine Tochter. Auch Bettina Körner ist Mutter eines Sohnes.

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Ihr erster Staatsbesuch führt die Wulffs im September 2010 in die Schweiz. Auf den Reisen des Ehepaars ist häufig die Presse dabei. Das Medieninteresse am neuen Bundespräsidenten und seiner Frau ist riesig.

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Im Dezember 2011 begleitet Bettina Wulff ihren Mann zu einer Reise in die Golfstaaten. Hier sind die beiden auf dem Flughafen von Abu Dhabi zu sehen, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate. Es sollte die letzte Dienstreise als Präsidentenpaar sein.

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Denn Mitte Dezember berichtet die Bild-Zeitung, Wulff habe als Ministerpräsident von dem befreundeten Unternehmerpaar Egon und Edith Geerkens einen Privatkredit über 500.000 Euro erhalten und dies dem niedersächsischen Landtag verschwiegen. Am 22. Dezember entschuldigt sich Wulff für "Irritationen" - und trennt sich von seinem langjährigen Sprecher Olaf Glaeseker.

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Kurz nach dem Jahreswechsel gerät Wulff dann auch noch wegen möglicher Einflussnahme auf recherchierende Journalisten unter Druck. Nach übereinstimmenden Berichten soll der Bundespräsident versucht haben, bei Bild-Chefredakteur Kai Diekmann (r.) die erste Veröffentlichung von Recherchen zur Finanzierung seines Privathauses zu verhindern.

Am 16. Februar beantragt die Staatsanwaltschaft Hannover die Aufhebung der Immunität des Bundespräsidenten. Gegen ihn bestehe der Anfangsverdacht der Vorteilsannahme beziehungsweise Vorteilsgewährung, teilt die Behörde mit.

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Nur einen Tag später tritt Wulff zurück. Seine Karriere als Staatsoberhaupt ist nach nur anderthalb Jahren beendet. Wulffs Frau Bettina begleitet ihn durch die Krise, stärkt ihm öffentlich den Rücken. Auch bei seinem letzten Auftritt im Schloss Bellevue ist sie an seiner Seite.

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Nach dem Skandalrücktritt ist kaum Ruhe eingekehrt, da sorgt die ehemalige First Lady erneut für Aufregung - mit einem Buch über ihr Leben. "Jenseits des Protokolls" heißt das Werk, das von der gelernten PR-Beraterin Wulff wenige Monate später mit einer weitreichenden Medienkampagne beworben wird. Innerhalb kürzester Zeit gibt sie mehrere Interviews, in denen sie tiefe Einblicke in ihr Privatleben gewährt. In ihrer Biografie schreibt sie unter anderem über ihre Beziehung zur Bild-Zeitung und den Rücktritt ihres Mannes vom Amt des Bundespräsidenten. Kritiker werfen ihr eine Inszenierungs-Kampagne vor.

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Nach dem Wirbel um das Buch wird es zunächst etwas ruhiger um das Ehepaar. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zwar weiter wegen Vorteilsnahme gegen Christian Wulff. Doch der Geerkens-Kredit und weitere Vorgänge sind als irrelevant eingestuft worden. Die Justiz beleuchtet nur noch die Beziehung zu David Groenewold, einem ebenfalls befreundeten Filmproduzenten, dessen Firma in der Zeit, in der Wulff Ministerpräsident war, Bürgschaften vom Land Niedersachsen erhalten hatte. Groenewold soll sich mit ein paar zumindest vorfinanzierten Hotelübernachtungen revanchiert haben. Ansonsten zeigen sich die Wulffs als durchschnittliche Menschen - die Bild bringt einen Bericht über das Paar an der Supermarktkasse und die "beeindruckende Normalität" der Familie. Es scheint Frieden eingekehrt zu sein im Hause Wulff.

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(Foto: Fabian Bimmer/Reuters)

Ein Friede, der wohl nur inszeniert war. Im Januar 2013 ließen sie über ihren gemeinsamen Anwalt folgenden Satz mitteilen: "Bettina und Christian Wulff haben sich am Wochenende einvernehmlich räumlich getrennt, nehmen ihre Verantwortung für ihren Sohn gemeinsam wahr und werden keine weiteren Erklärungen zu ihrer privaten Situation abgeben." Wulff zog aus.

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Jetzt, gut zwei Jahre später, das Happy End? Der Anwalt des Ex-Bundespräsidenten gibt bekannt: Christian und Bettina Wulff werden ihre Ehe weiter führen. Die Scheidung sei gestoppt, Christian Wulff werde demnächst wieder bei seiner Frau und den Kindern einziehen. Mehr Details wollte der Anwalt nicht bekanntgeben und verwies auf die Privatsphäre der Familie.

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